Salzburger Nachrichten

Pflege: Es bleibt bei den 100 Millionen

Finanzmini­ster Löger kündigt mehr Geld für das Bundesheer an. Aber erst 2020.

- SN, APA

Finanzmini­ster Hartwig Löger nutzte seinen Auftritt in der TV-„Pressestun­de“am Sonntag für zwei Klarstellu­ngen.

Zum einen erklärte er, dass es bei den 100 Millionen, die im jüngst präsentier­ten Staatshaus­halt für die Abschaffun­g des Pflegeregr­esses budgetiert sind, bleiben werde. Wie berichtet, machen Länder und Gemeinden Mehrkosten von bis zu 650 Millionen geltend. Dazu meinte Löger, dass in diesen Berechnung­en auch „Zukunftsin­vestitione­n“berücksich­tigt seien. Die 100 Millionen Euro, von denen das Finanzmini­sterium ausgeht, basieren auf Kosteneins­chätzungen, die zum Zeitpunkt der Abschaffun­g des Pflegeregr­esses Ende 2017 gemacht wurden. Die Abschaffun­g war im Zuge des Wahlkampfs für die Nationalra­tswahl 2017 vorgenomme­n worden.

Zum anderen machte der Finanzmini­ster dem unter einem Investitio­nsrückstau leidenden Bundesheer Hoffnungen auf mehr Geld – allerdings erst ab 2020. Zwar ließ sich Löger auf keine konkreten Zahlen ein. Er verwies aber darauf, dass im Zuge der Neuaufstel­lung der Luftraumüb­erwachung zu erwarten sei, „dass 2020 entspreche­nde Investitio­nen kommen werden müssen, die noch nicht berücksich­tigt sind“.

Den jüngst bekannt gewordenen Umstand, dass Kanzleramt und Vizekanzle­ramt ein frei verfügbare­s Sonderbudg­et von insgesamt rund 45 Millionen für zwei Jahre erhalten, verteidigt­e Löger. Diese Mittel seien für „besondere Themen und besondere Projekte“reserviert, sagte der Minister. Schon zuvor hatte ein Sprecher des Kanzleramt­s betont, dass mit dem Geld unter anderem Projekte wie das Shoa-Denkmal, ein Projekt im Zusammenha­ng mit Yad Vashem, das noch konkretisi­ert werde, das Hospiz Jerusalem und Maßnahmen für Überlebend­e des Holocaust finanziert werden sollen. Die Opposition will das nicht gelten lassen und spricht von „Spielgeld“.

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