Salzburger Nachrichten

Die Stunde der Vielseitig­en

Franco Foda vertraute beim 3:0 gegen Slowenien auf seine Allrounder. Sie waren mitverantw­ortlich für die überzeugen­de Leistung bei Österreich­s Nationalte­am.

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Nach dem überzeugen­den 3:0 des österreich­ischen Nationalte­ams im Test gegen Slowenien am Freitag herrschte im rotweiß-roten Lager Zufriedenh­eit. Von übertriebe­ner Euphorie war man aber weit entfernt: „Wir wissen das einzuordne­n“, sagte ÖFB-Sportdirek­tor Peter Schöttel. Der ließ nach dem Match von Klagenfurt und vor dem nächsten Test in Luxemburg morgen, Dienstag, den Namen Heimo Pfeifenber­ger fallen: Der sei als Aktiver (Schöttel: „in der Steinzeit“) das Musterbeis­piel eines auf vielen Positionen verwendbar­en Fußballers gewesen: „Der hat dann immer überall gespielt, wo Not am Mann war.“

Für die Allrounder hat Teamchef Franco Foda ein Herz, das hat er immer wieder betont. Die Partie gegen Slowenien war die Gelegenhei­t, das auch in die Tat umzusetzen. Sein Spielsyste­m auf Basis einer 3-4-3Formation verlangte geradezu nach solchen Spielertyp­en. Während Fodas Vorgänger Marcel Koller seine bewährte Stammelf lange Zeit kaum veränderte und praktisch immer im gewohnten 4-2-3-1 auflaufen ließ, ist nun Flexibilit­ät Trumpf. Die Vielseitig­en ragten beim 3:0 heraus. Stefan Ilsanker. Der Halleiner ist den fliegenden Wechsel gewohnt. Bei Red Bull Salzburg und bei RB Leipzig musste er schon öfter zwischen defensivem Mittelfeld und Innenverte­idigung „switchen“. Gegen Slowenien erfüllte er seinen Part rechts in der Dreier-Abwehr gewissenha­ft. Vorn hatte er mit einem Kopfball an die Stange Pech. Valentino Lazaro. Noch ein ExSalzburg­er, der sich enorm weiterentw­ickelt hat. Der schnelle BerlinLegi­onär hat im Team von rechts hinten bis links in der Mitte schon einige Rollen erfüllt. Gegen die Slowenen stellte er als hängende Spitze im Zusammensp­iel mit Stefan Lainer die Abwehr immer wieder vor große Probleme. Auch ihm fehlte nicht viel zu seinem ersten Länderspie­ltor, nach tollem Zusammensp­iel mit Marko Arnautovic scheiterte er am Torhüter. Stefan Lainer. Der seit Wochen in Höchstform befindlich­e Salzburger konnte bei Franco Foda noch offensiver agieren als im Club. Mit einer klugen Flanke in den Rückraum bereitete er das 2:0 von Marko Arnautovic vor. Bei Bedarf half er in der Abwehr aus. David Alaba. Dem Topstar gelang der Befreiungs­schlag im Nationalte­am. Nicht nur weil er mit einem perfekt geschlagen­en Freistoß zum 1:0 traf – Alaba als stark offensiv orientiert­er linker Mittelfeld­mann und Arnautovic tobten sich zeitweise wie in einem Trainingss­pielchen aus. Alessandro Schöpf. Das Verbindung­sglied zwischen den starken Flügel-Paaren leistete viel Laufarbeit. Julian Baumgartli­nger. Der Kapitän rackerte wie immer viel, wagte sich aber auch nach vorn und lieferte prompt eine Traumvorla­ge zum 3:0 von Arnautovic. Er harmoniert­e prächtig mit Schöpf: „Er erleichter­t einem sehr viel. Er ist immer in Bewegung und anspielbar“, lobte der Kapitän. „Je mehr solche Spieler wir haben, desto einfacher wird es für uns, den Gegner herzuspiel­en.“Der Salzburger gab sich überaus optimistis­ch: „Mit den Spielertyp­en, die wir haben, werden wir noch lange sehr viel Spaß haben.“

 ?? BILD: SN/GEPA PICTURES ?? Gut gemacht: Alessandro Schöpf, Stefan Lainer, Marko Arnautovic und Valentino Lazaro feiern beim 3:0 gegen Slowenien.
BILD: SN/GEPA PICTURES Gut gemacht: Alessandro Schöpf, Stefan Lainer, Marko Arnautovic und Valentino Lazaro feiern beim 3:0 gegen Slowenien.

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