Drei Kriegsherren wollen sich Syrien aufteilen
Sowohl der Iran als auch die Türkei und Russland führen Krieg in Syrien. Am Mittwoch berieten Hassan Rohani (l.), Recep Tayyip Erdoğan und Wladimir Putin, die Präsidenten des Iran, der Türkei und Russlands, in Ankara über die Zukunft des Landes. Keiner der drei will seine Truppen abziehen. Dafür beteuerten sie ihre Friedensabsicht. US-Präsident Donald Trump will Amerikas Engagement „sehr bald“beenden, wie er gestern, Mittwoch wiederholte. Die USA unterstützen die Kurden in Syrien im Kampf gegen den IS.
Die Türkei, Russland und der Iran wollen nach eigener Aussage ihre Anstrengungen für ein Ende der Gewalt in Syrien und für den Schutz von Zivilisten verstärken. In einer gemeinsamen Erklärung nach einem Dreiergipfel am Mittwoch in Ankara riefen die Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, Wladimir Putin und Hassan Rohani die internationale Gemeinschaft dazu auf, ihre Hilfe für Syrien auszuweiten. Das gelte besonders für die Vereinten Nationen.
Weiter hieß es in der Erklärung, die drei Länder wollten stärker darauf hinwirken, dass humanitäre Hilfe Notleidende in sogenannten Deeskalationszonen erreiche. Zudem wolle man weiter auf einen dauerhaften Waffenstillstand hinarbeiten.
Allerdings beteiligen sich die drei Staaten selbst an dem Krieg in Syrien und vertreten dort gegensätzliche Positionen. Russland und der Iran halten mit massiver militärische Hilfe und teilweise brutaler Gewalt den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad an der Macht, die Türkei stützt oppositionelle Kräfte. Sie ist im Jänner in den Norden Syriens einmarschiert und geht dort mit einer umstrittenen Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG vor, die Ankara als Terrororganisation einstuft.
US-Präsident Donald Trump wiederum hatte kürzlich den Rückzug des amerikanischen Kontingents aus Syrien angekündigt. Am Mittwoch schwächte er dies wieder ab. Er wolle jedenfalls keine längerfristige Stationierung, sagte er nun. Die USA stützen die Kurden im Einsatz gegen den IS.