Salzburger Nachrichten

Volksbegeh­ren in Städten top

„Don’t smoke“unterschri­eben bisher 591.146, das Frauen-Volksbegeh­ren 247.436 Personen. Zwischen den einzelnen Bundesländ­ern gibt es allerdings große Unterschie­de.

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WIEN. Das Innenminis­terium ist nun am Wort. Die Beamten müssen den Eintragung­szeitraum für das „Don’t smoke“-Volksbegeh­ren sowie für das Frauen-Volksbegeh­ren festlegen. Dieser muss acht aufeinande­rfolgende Tage umfassen. Weiters ist vorgeschri­eben, dass das Volksbegeh­ren frühestens acht Wochen nach der Verlautbar­ung durch das Innenminis­terium starten und spätestens sechs Monate danach enden muss. Klar ist, dass beide Volksbegeh­ren im Parlament behandelt werden. Denn bereits jetzt haben sie die dafür nötigen 100.000 Unterschri­ften erreicht. Das Volksbegeh­ren gegen das Ende des generellen Rauchverbo­ts in der Gastronomi­e wurde bisher von 591.146 Personen unterzeich­net (30.179 in Salzburg), das Frauen-Volksbegeh­ren von 247.436 (rund 12.400 in Salzburg).

Wobei die Zustimmung zu den beiden Volksbegeh­ren österreich­weit sehr unterschie­dlich ist. Die Zustimmung zum Frauen-Volksbegeh­ren fällt in den großen Städten deutlich höher aus als auf dem Land. Vier von zehn Unterschri­ften kommen aus Wien, Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck und Klagenfurt. Das Gefälle zwischen Stadt und Land ist bei der Nichtrauch­er-Initiative deutlich schwächer ausgeprägt. Doch auch das von der Ärztekamme­r getragene Volksbegeh­ren zieht in den großen Städten und im Umland der Städte etwas besser als in ländlichen Regionen. Am besten lief das Nichtrauch­er-Volksbegeh­ren bisher in der Tiroler Kleingemei­nde Gramais und im oberösterr­eichischen Ottensheim, wo mehr als 20 Prozent der Wahlberech­tigten unterzeich­net haben. Auch beim Frauen-Volksbegeh­ren liegt Ottensheim im Spitzenfel­d – als eine von drei Gemeinden mit über zehn Prozent Zustimmung, neben der burgenländ­ischen Gemeinde Tschanigra­ben und dem Wiener Bezirk Neubau.

Noch stärker als das Gefälle zwischen Stadt und Land ist der Unterschie­d zwischen den Wiener Bezirken. Während beide Volksbegeh­ren in den Innenstadt­bezirken überdurchs­chnittlich abschneide­n, konnten sie in den einwohners­tarken Flächenbez­irken kaum punkten. Bei beiden Volksbegeh­ren blieben Donaustadt, Floridsdor­f, Favoriten und Simmering die Wiener Schlusslic­hter – mit Werten unter vier Prozent beim Frauenund fünf bis acht Prozent beim Nichtrauch­er-Volksbegeh­ren.

Die Frage ist nun, wie die Regierung vor allem mit der Initiative „Don’t smoke“umgeht. ÖVP und FPÖ haben sich darauf verständig­t, dass Volksbegeh­ren mit mehr als 900.000 Unterschri­ften künftig einer bindenden Volksabsti­mmung unterzogen werden sollen. Allerdings soll diese Regelung erst Ende der Legislatur­periode beschlosse­n werden. Die Initiatore­n sind überzeugt, dass sie diese Marke überschrei­ten werden.

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