Salzburg kürt sich vorzeitig zum Meister
Mit einem 4:2 in Linz zieht Red Bull Salzburg in das Eishockey-Finale ein – weil dort der Gegner HC Bozen heißt, ist der erste Titel schon fix.
SALZBURG. Ganz am Ende wurde es doch noch einmal schmutzig in einer wirklich hochstehenden Serie im Semifinale der Erste Bank–Liga. Erst wurde Brant Harris nach einem Check ohne Scheibe (und damit nicht erlaubt, aber ohne Strafe) aus dem Spiel genommen (der Salzburger Legionär verblieb benommen und mit Eisbeutel auf der Strafbank), dann agierte das RefereePaar Mark Lemelin (immerhin Referee im Olympia-Finale ) und Kristijan Nikolic ganz kurios: Bei einem Bully bekam Salzburgs Matt Generous den Ellbogen von Brian Lebler ins Gesicht und blutete - als Salzburg die dafür vorgesehene FünfMinuten-Strafe forderte, entschieden die Referees auf Strafe gegen Generous. Als dieser protestierend auf der Strafbank Platz nahm, gab es eine Spieldauer-Disziplinarstrafe, eine Strafe dürfte folgen. Tja, es ist schade, dass in der Liga die Offziellen, Referees und der selbstverliebte Strafreferent Lyle Seitz Klassen unter dem Niveau der Spieler agieren.
Denn sportlich brachte dieses Semifinal–Duell sechs Klassespartien ohne Bösartigkeiten und einem Tempo, das für die heimische Liga durchgehend exorbitant war. Am Ende siegte Salzburg mit 4:2 in der Serie und stet damit ab Sonntag gegen Bozen im Finale. Das heißt aber auch, dass man bereits seit letzter Nacht österreichischer Meister ist. Nun geht es um den Titel in der Erste Bank Liga.
Spiel sechs am Mittwoch war kein Spiel für schwache Nerven: Die Linzer gingen durch ein kurioses Tor, bei dem der Puck von hinten über das Tor geflogen kam, in Führung, doch Salzburg hielt mit einem straffen Defensivkonzept dagegen. Die gefürchteten Fehler vor dem eigenen Tor blieben aus und man wartete geduldig auf Linzer Fehler.
Der entscheidende kam in Minute 46: Nach einem Fehlpass zog Mario Huber allein auf Michael Ouzas und verlud den Linzer Keeper mit einem tollen Haken zum 2:1 für Salzburg. Dominique Heinrich erhöhte mit viel Übersicht im Powerplay auf 3:1, dann verloren die Linzer die Nerven und die Referees die Übersicht – aber Alex Rauchenwald beruhigt die Emotionen mit seinem empty-net-Tor zum 4:2.
„Wir haben gewonnen, weil wir heute den größeren Siegeswillen hatten“, meinte Salzburg-Coach Greg Poss, der vor allem die Phase nach dem unglücklichen 0:1 hervorgehoben hat: „Da haben wir nicht die Nerven verloren, sondern weitergespielt.“
Nun haben die Salzburger (bei denen auch Kapitän Matthias Trattnig im zweiten Drittel verletzt in der Kabine geblieben ist) ein paar Tage zum Durchschnaufen vor dem unerwarteten Finale gegen das Sensationsteam aus Bozen. Das beginnt mit einem Doppelpack Sonntag und Montag im Volksgarten