„Schlechter geht es nicht“
Gerrit Glomser soll den Salzburger Radsport-Verband übernehmen, das wünscht sich eine Gruppe Aktiver. Doch der aktuelle Präsident Willi Burner will nicht einfach weichen.
SALZBURG. Salzburg – das war einmal eine Radsport-Hochburg mit Rundfahrtssiegern wie Richard Menapace, Herbert Spindler oder Gerrit Glomser, einem eigenen Profi-Team und sogar der Rad-WM 2006 sowie der Mountainbike-WM in Kaprun.
Aktuell ist der Radsport in Salzburg so gut wie inexistent: Es gibt kein Team und keine Flachgauer Radsporttage, nur noch das Kriterium in Bischofshofen, und auch die heurige Glockner-Etappe nach St. Johann/Alpendorf ist noch nicht ausfinanziert. Geht es nach einer Gruppe junger heimischer Fahrer meist aus dem Mountainbike-Bereich, dann soll es nun Zeit für einen Neustart werden – und man wünscht sich Gerrit Glomser als neuen Präsidenten.
Der zweifache Rundfahrtssieger wäre dem Thema gar nicht abgeneigt. „Der Job hätte mich vor fünf, sechs Jahren sehr gereizt, aber ich würde das heute auch noch gern machen. Denn schlechter als jetzt geht es im heimischen Radsport nicht mehr“, sagt Glomser, der mittlerweile in der Nähe von Kitzbühel lebt.
Doch die Krux liegt wie so oft im Detail. Willi Burner, der langjährige Präsident des Verbands und einst auch Organisator der Flachgauer Radsporttage, hat zwar mehrmals schon durchblicken lassen, dass er amtsmüde sei – doch jetzt, wo ein Nachfol- ger parat stünde, ist dem nicht mehr so. Burner steht auf dem Standpunkt, er sei der gewählte Präsident. Für eine Ablöse benötige man eine außerordentliche Generalversammlung. So läuft alles auf eine Kampfabstimmung hinaus, was Glomser aber auch nicht will. „Es bringt ja nichts, jemanden vor den Kopf zu stoßen. Das muss einvernehmlich gehen oder gar nicht.“
Walter Pfaller von der Salzburger Landessport-Organisation hat im Vorfeld mit beiden Seiten das Gespräch gesucht und zu vermitteln versucht. „Ich habe schon auch geklärt, was die Rolle und die Aufgaben eines Präsidenten sind“, sagte Pfaller, der selbst
„Es bringt aber nichts, jemanden vor den Kopf zu stoßen.“
Gerrit Glomser, Ex-Radprofi
eine gewisse Amtsmüdigkeit bei Burner vernommen hat.
Wie es jetzt weitergeht, ist momentan fraglich. „Ich nehme an, dass im Laufe des Jahres eine Entscheidung fällt, so oder so“, sagt Glomser.
Aufgaben gibt es jedenfalls zur Genüge. „Das beginnt bei der Anzahl der Lizenzen, wo es in Salzburg ja nicht gut aussieht. Bei der Jugend liegt fast alles im Argen“, sagt Glomser. Das neue Team sei jedenfalls „jung, bereit und sehr motiviert“.