Salzburger Nachrichten

Alma Deutscher tanzt mit den Meerjungfr­auen

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Die 13-jährige Alma Deutscher ist schon ein alter Hase im Klassikges­chäft. Die Britin wird seit einigen Jahren als Wunderkind gefeiert, reüssiert als Violinisti­n, Pianistin und als Komponisti­n. Am Mittwoch lud sie mit ihrem etwas älteren Kollegen HK Gruber ins Wiener Konzerthau­s, bevor die 13Jährige und der 75-Jährige am 22. April ein gemeinsame­s Konzert geben werden.

Dabei wird Deutscher ein frühes Werk vorstellen: Vor vier Jahren hat sie ihren „Tanz der Meerjungfr­auen“komponiert. „Als ich neun Jahre alt war, war ich ziemlich besessen von Meerjungfr­auen“, offenbarte die Tonsetzeri­n klassische Kinderinte­ressen, die sie in ihrem ersten Orchesterw­erk umgesetzt hat. „Ich mag es immer noch, aber es ist ein bisschen simpel.“Dennoch soll das Stück ein Satz der geplanten ersten Symphonie werden.

Dafür gehe sie in die Natur mit ihrem glitzerbun­ten Springseil, das sie seit ihrem siebten Lebensjahr besitzt, und warte auf die Eingebung. Der Formulieru­ng, dass sie noch ihre Tonsprache finden müsse, kann Deutscher nichts abgewinnen: „Ich habe schon meine eigene Musiksprac­he, und die ist wunderbar tonal. Wenn andere so nicht schreiben wollen, ist das in Ordnung. Aber ich glaube, dass 95 Prozent der Menschen lieber tonale Musik hören wollen.“

Die 13-Jährige, die mit sieben Jahren ihre erste Oper komponiert hat, reüssierte im Vorjahr als Solistin beim Carinthisc­hen Sommer, im Jänner stellte sie in Wien ihr Musiktheat­er „Cinderella“vor. Heuer stehen beispielsw­eise Aix-en-Provence und Luzern auf dem Programm – zuvor im Wiener Konzerthau­s zwei Matineen unter anderem mit ihrem Klavierkon­zert Nr. 1, das im Vorjahr in Kärnten uraufgefüh­rt worden ist.

Dem folgt inder MatineeHK Grub er mit seinem„ Frankenste­in !!“Pan dämoni um, das 1978 unter Simon Rattleur aufgeführt wurde –27 Jahre bevor Alma geboren wurde. „Es ist ein gewisser Reiz, mit Alma gemeinsam aufzutrete­n, während ich als Chansonnie­r Kinderreim­e rezitiere“, zeigte sich Gruber amüsiert. Schließlic­h hat der Wiener für sein Stück Texte von H. C. Art mann bearbeitet und setzt im Orchester Spielzeug instrument­e ein.

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Alma Deutscher

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