In Museen fließen frische Millionen
Städte investieren dreistellige Millionenbeträge in Ausbauten.
WIEN, NEW YORK. Es sind keine spektakulären Neubauten, sondern nur Renovierungen und Erweiterungen. Und doch fließen jeweils dreistellige Millionenbeträge in Museen in Wien und New York.
Die Stadt Wien wird in das Wien Museum am Karlsplatz 108 Millionen Euro investieren. Bisher war geplant, dafür private Investoren zu gewinnen, doch nun hat die Stadtregierung beschlossen, das Geld im Alleingang aufzubringen. Der Antrag auf Finanzierung werde am 10. April dem zuständigen Ausschuss im Gemeinderat vorgelegt, gab Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) am Donnerstag bekannt. Um 91 Millionen Euro solle das 1959 nach Plänen von Oswald Haerdtl errichtete Gebäude renoviert und aufgestockt werden; 17 Millionen Euro seien für Übersiedlungen und neue Dauerausstellungen vorgesehen.
Wann der Umbau beginnen wird, steht noch nicht fest. Es zeichnet sich ab, dass das Museum, das die Kunstsammlung der Stadt Wien beherbergt, dafür etwa drei Jahre geschlossen wird. Nach Angaben von Direktor Matti Bunzl sollen während der Schließzeit die Dependancen belebt werden. Zudem sind Ausstellungen im Ausland geplant, etwa 2019 in Tokio und Osaka.
Fast zeitgleich wurde publik, dass in New York ähnlich hohe Beträge für Museen lockergemacht werden. Für 150 Millionen Dollar (etwa 120 Millionen Euro) wird das Metropolitan Museum seine Ausstellungsräume für europäische Kunst vom 13. bis zum 18. Jahrhundert renovieren. Das auf rund vier Jahre angesetzte Projekt, bei dem unter anderem Dachfenster erneuert werden, soll im April beginnen. Vor einigen Jahren war ein etwa 600 Millionen Dollar teurer Anbau angekündigt worden, der bis zum 150. Jubiläum 2020 fertig sein sollte. Dieser musste aber wegen Geldmangels abgesagt werden. Das Metropolitan gehört mit etwa sieben Millionen Besuchern pro Jahr zu den weltweit meistbesuchten Museen.
Die wenige Häuserblocks entfernte New Yorker Frick Collection mit Kunst von Renaissance bis 19. Jahrhundert kündigte eine rund 160 Millionen Dollar teure Renovierung samt Ausbau an. Ab 2020 soll zwei Jahre lang gebaut werden. Allerdings hat auch die Frick Collection ihre Pläne zurückschrauben müssen: Nach Kritik von Anrainern und Architekturexperten wurde darauf verzichtet, die Ausstellungsfläche mittels eines Anbaus zu verdreifachen.