Salzburger Nachrichten

Opfer sagte gegen Cosby aus

Ihre Angaben haben verblüffen­de Parallelen zu anderen Vorwürfen.

- SN, dpa

Im Missbrauch­sprozess gegen den früheren TVStar Bill Cosby hat am Dienstag (Ortszeit) ein weiteres mutmaßlich­es Opfer ausgesagt. Heidi Thomas gab vor Gericht in Norristown bei Philadelph­ia an, Cosby habe sie im Jahr 1984 betäubt und missbrauch­t, als sie eine angehende Schauspiel­erin gewesen sei. Cosby habe sich als Mentor angeboten. Doch statt in einem Hotel habe sie sich bei einem Besuch in Reno auf dessen privater Ranch außerhalb der Stadt wiedergefu­nden, wo der mutmaßlich­e Übergriff stattgefun­den haben soll.

Ihre Darstellun­g wies verblüffen­de Parallelen zu den Vorwürfen von Andrea Constand auf. Die ehemalige Universitä­tsmitarbei­terin wirft dem heute 80-jährigen einstigen Comedy-Star vor, sie 2004 in seinem Haus in Philadelph­ia mit Tabletten betäubt und sich an ihr vergangen zu haben. Cosbys Anwalt wirft der Frau Geldgier vor. Sie hat laut Staatsanwa­ltschaft bei einer außergeric­htlichen Einigung 3,38 Millionen Dollar (2,73 Millionen Euro) von Cosby erhalten.

Es ist der zweite Prozess gegen Cosby im Fall Constand, nachdem der erste Prozess im Juni geplatzt war. Damals konnten sich die Geschworen­en nicht auf ein Urteil einigen.

Der Schauspiel­er wird von insgesamt rund 60 Frauen beschuldig­t, sie in vergangene­n Jahrzehnte­n missbrauch­t zu haben. Da die meisten Anschuldig­ungen aber verjährt sind, beschränkt sich auch der neue Prozess lediglich auf den Fall Constand aus dem Jahr 2004.

Richter Steven O’Neill stimmte in dem neuen Prozess aber zu, fünf weitere mutmaßlich­e Missbrauch­sopfer Cosbys aussagen zu lassen. Bei dem ersten Prozess war es nur eine Frau. Thomas war am Dienstag das erste der fünf weiteren mutmaßlich­en Opfer, das vor Gericht aussagte. 66051

Zahlenlott­o

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BILD: SN/AP Heidi Thomas sagte vor Gericht gegen Cosby aus.
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