Salzburger Nachrichten

Im Hochrisiko­spiel nimmt Salzburg volles Risiko

Red Bull Salzburg steht ein heißer Fußballabe­nd bevor. Die Bullen sind überzeugt, im Rückspiel gegen Lazio Rom vor 30.000 Zuschauern noch einmal Geschichte schreiben zu können.

- ALEXANDER BISCHOF MICHAEL UNVERDORBE­N

SALZBURG. 1500 Fans von Lazio Rom, von denen 150 von der UEFA als überaus gewaltbere­it eingestuft werden, wollen heute Abend (Anpfiff 21.05 Uhr) nach dem Rückspiel im Viertelfin­ale der Europa League gegen den FC Salzburg ihre Mannschaft in der ausverkauf­ten RedBull-Arena feiern. Die UEFA stufte die Partie der Bullen gegen die Römer deshalb als ein Hochrisiko­spiel ein. Und mit vollem Risiko will die Truppe von Trainer Marco Rose auch die 2:4-Niederlage aus dem Hinspiel noch wettmachen.

Fußballges­chichte haben die Salzburger mit dem Einzug in das Viertelfin­ale schon geschriebe­n. Der Aufstieg in das Semifinale wäre eine der größten Überraschu­ngen in der laufenden Europacup-Saison. Das betonte auch Salzburgs Mittelfeld-Antreiber Valon Berisha: „Wir können ja nur mehr gewinnen. Kaum einer hat damit gerechnet, dass wir überhaupt bis in das Viertelfin­ale vordringen.“

Großes Taktieren, wie vor den Rückspiele­n im Sechzehnte­lfinale und Achtelfina­le, als die Bullen gegen Real Sociedad und Borussia Dortmund im Heimspiel nicht gezwungen waren zu attackiere­n, ist gegen Lazio nicht gefragt. Die Bullen müssen auf volles Risiko gehen, denn zumindest zwei Treffer sind nötig, um weiter im Geschäft zu bleiben. Dass dabei die Gefahr besteht, Lazio übermotivi­ert ins offene Messer zu laufen, wollte Trainer Rose auch gar nicht verneinen. „Aber da- ran überhaupt zu denken ist komplett der falsche Ansatz. Dann wird man schon zu passiv, um das Ergebnis noch umdrehen zu können. Wir wollen den Fans einen speziellen Abend bieten und mutig nach vorn spielen“, erklärte Rose.

Um Lazio noch in Gefahr zu bringen, brauche es wieder mehr Schärfe im Abwehrverh­alten und im Angriffssp­iel als zuletzt bei den Niederlage­n in Rom (2:4) und in der Liga beim LASK (0:1). „Wir haben uns schon auch etwas einfallen lassen, wie wir das Spiel noch besser als in Rom gestalten können“, sagte Rose. Hauptsächl­ich muss besser verteidigt werden, die Bälle dürfen nicht leichtfert­ig verschenkt und das römische Überzahlsp­iel im Mittelfeld muss unterbunde­n werden. „Wir wissen schon, was zu tun ist, und wollen etwas anderes probieren, um gegen das 3-5-2 durchzukom­men“, meinte Rose.

Die Generalpro­be verlief für beide Teams unterschie­dlich: Für Salzburg setzte es die zweite Liga-Niederlage der Saison. Die Römer gewannen bei Udinese mit 2:1 und übernahmen damit hinter Juventus Turin und SSC Napoli Rang drei der Serie A. Aber im eigenen Stadion sind die Bullen internatio­nal seit neun Spielen ungeschlag­en, wobei es sechs Siege und drei Remis (Torverhält­nis 16:2) gab. Insgesamt verlor Salzburg 37 (!) Heimspiele in Folge nicht. „Es kann heute alles passieren“, betonte Rose, der wie die gesamte Mannschaft auch auf die Unterstütz­ung der Fans setzt. Und Berisha ergänzte kämpferisc­h: „Diese Atmosphäre gibt uns noch einen zusätzlich­en Kick.“

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BILD: SN/GEPA/MANDL Verteidige­r Stefan Lainer, hier rechts im Duell mit Lazios Jungstar Sergej Milinkovic-Savic, schenkt keinen Zentimeter Platz her.

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