Salzburg für IT-Fachkräfte attraktiver machen
Die Sparte Industrie legte beim WKS-Industrietag Vorschläge für eine verstärkte IT-Fachkräfteausbildung vor. Salzburg soll sich stärker als Digital-Standort positionieren.
„Salzburgs Industrie ist bereits mittendrin in der digitalen Transformation. Der Standort Salzburg muss sich dafür aber noch besser rüsten“, erklärte KommR Mag. Dr. Peter Unterkofler, Obmann der Sparte Industrie und IV-Präsident, Anfang dieser Woche beim Industrietag der Sparte Industrie der WKS.
Auf Einladung von MACO trafen sich beim Industrietag mehr als 100 Salzburger Industrielle im neuen Forschungszentrum des Salzburger Unternehmens.
MACO wendet sich derzeit mit enormen Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen neuen Technologiefeldern im traditionellen Feld der Tür- und Fensterbeschläge zu. Rund 80 Forscher und Entwickler werden im neuen Forschungszentrum – das „kreative Herzstück“des Unternehmens – beschäftigt werden, das für den Industrietag das erste Mal seine Türen öffnete. „Den Industriebetrieben im Land Salzburg geht es wirtschaftlich gut, die Konjunkturlage ist ausgezeichnet, der Fachkräftemangel wird aber immer mehr zum Flaschenhals der weiteren Entwicklung“, sagte Unterkofler.
„Das Land Salzburg tut schon sehr viel, um diese Situation zu verbessern – man denke etwa an die erfolgreiche Initiative der Informatik-HTL im Pongau. Dennoch braucht es eine langfristig angelegte Strategie im IKT-Fachkräftebereich – eine der wichtigsten Aufgaben der nächsten Landesregierung“, betonte Dr. Peter Unterkofler.
Die Industrie wünscht sich dabei zuallererst eine intensivere Vermarktung Salzburgs als Technikund IT-Standort. Denn Salz- burg werde in Österreich und international zu wenig als IT- und Technikland wahrgenommen. Das führt zur Abwanderung junger IT-Fachkräfte und zu geringerer Zuwanderung von Interessenten etwa für ein Informatikstudium. „Wir müssen Techniktalente anziehen oder sie zum Bleiben bewegen.“
Dazu gehört nach Ansicht der Industrie der starke Ausbau von Studienplätzen im IT-Bereich. Die Sparte Industrie regt im Bereich der Fachhochschule Salzburg den Ausbau im Bereich Technik von derzeit knapp 900 auf 1200 Studierende an, im Bereich IT von 500 auf 700.
IT-Talente für Salzburg gewinnen Mehr MINT in der Schule
Was der Industrie noch wichtig ist: Das erfolgreiche Best-Practice-Projekt ITSalzburg//study. work.support von FH und IT-Unternehmen sollte mit Unterstützung der Betriebe und des Landes noch ausgeweitet werden. Die im Herbst 2018 startende Informatik-HTL im Pongau soll in Richtung Vollausbau weiterentwickelt werden. Digitalisierung und Programmieren müssten als Querschnittsmaterien in allen Schulen Salzburgs unterrichtet werden.
Salzburg soll außerdem Vorzeigeland für „Digital Education/Teaching“werden. Bis zum Jahr 2020 sollen in Salzburg zudem mindestens 15 Volksschulen und zehn Neue Mittelschulen mit Technikschwerpunkt (MINT) eingerichtet werden.
Und nicht zuletzt sollte bis 2020 in mindestens 20 Prozent aller Kindergärten in Salzburg eine, schon jetzt von Industrie und Land Salzburg unterstützte, „Spürnasenecke“eingerichtet sein, die auf Naturwissenschaften und Technik vorbereitet.