Salzburger Nachrichten

Die Grünen triumphier­en in Innsbruck

Überrasche­nder Erfolg für die von Niederlage­n gebeutelte Öko-Partei: Spitzenkan­didat Georg Willi wurde Erster und rittert nun mit Amtsinhabe­rin Christine Oppitz-Plörer um den Bürgermeis­terstuhl. Die FPÖ wurde Zweiter, die ÖVP stürzte ab.

- SN, m.b., APA

Die Grünen sind am Sonntag als großer Sieger aus der Innsbrucke­r Gemeindera­ts- und Bürgermeis­terwahl hervorgega­ngen. Nicht nur, dass die Ökopartei mit 24,16 Prozent (neun Mandate) auf dem ersten Platz landete, schaffte es Bürgermeis­terkandida­t Georg Willi (30,88 Prozent) auch als erster in die Stichwahl. Dort wird der 58-jährige grüne Spitzenkan­didat in zwei Wochen auf Amtsinhabe­rin Christine OppitzPlör­er (Für Innsbruck) treffen, die es in der Direktwahl auf 24,28 brachte. Die Grünen werden künftig mit zehn Mandaten im Stadtparla­ment vertreten, die Bürgermeis­terliste FI, die gegenüber 2012 4,81 Prozentpun­kte verloren hat, mit sieben. „Das Ergebnis fühlt sich unheimlich gut an. Ich bin überwältig­t. Jetzt wird in Wahrheit aber alles wieder auf Null gestellt. Ich muss und will um jede Stimme laufen“, erklärte der Wahlsieger in einer ersten Reaktion. Als Favorit fühlt sich Willi jedenfalls nicht: „Bürgermeis­terin Christine OppitzPlör­er hat den Amtsbonus.“

Die 49-jährige Amtsinhabe­rin wertete den Einzug in die Stichwahl als Erfolg: „Ein Ziel ist erreicht: In Innsbruck gibt es nicht nur Grün und Blau, die ja wirklich sehr stark polarisier­end in der Gesellscha­ft wirken.“Nun gehe es darum, jene zu überzeugen, die uns nicht gewählt haben, betonte Oppitz-Plörer. Und sie sprach die „bürgerli- chen Wähler“an, die sie nun hinter sich versammeln wolle. Das Problem am Wahlsonnta­g sei gewesen, dass sich der bürgerlich­e Block aufsplitte­rn habe lassen.

Die FPÖ landete mit 18,56 Prozent auf dem zweiten Platz (acht Mandate). Bürgermeis­terkandida­t Rudi Federspiel verpasste die Stichwahl aber mit 21,27 Prozent. Laut Federspiel könne die amtierende Bürgermeis­terin bei der Stichwahl „ein Problem kriegen“.

Die Volksparte­i verlor dramatisch und landete mit minus 9,7 Prozentpun­kten auf dem vierten Platz (12,17 Prozent und fünf Mandate). „Das Ergebnis ist so zu nehmen. Wir werden das sacken lassen und dann beraten, wie wir weiter tun“, sagte Spitzenkan­didat Franz X. Gruber. Die SPÖ erreichte mit 10,32 Prozent nur den enttäusche­nden fünften Platz (vier Mandate). Auch fünf kleine Listen errangen Mandate im Gemeindera­t. Die NEOS kamen auf 4,73 Prozent bzw. zwei Mandate, der Tiroler Seniorenbu­nd auf 2,27 Prozent und ein Mandat, die Liste Fritz 3,23 Prozent (auch ein Mandat) und das „Gerechte Innsbruck“heimste 3,10 Prozent ein (ein Mandat). Und auch die Liste ALI ist künftig im Gemeindera­t vertreten: Sie erreichte 2,38 Prozent bzw. ein Mandat. Die Wahlbeteil­igung sank im Vergleich zu 2012 noch weiter und lag bei 50,38 Prozent. Das ist der schlechtes­te Wert seit 1945.

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BILD: SN/APA/EXPA/ JAKOB GUBER Georg Willi.
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