Salzburger Nachrichten

FPÖ will mitregiere­n

Freiheitli­che verloren Match um Platz zwei knapp.

- STEFANIE SCHENKER

SALZBURG. Bis zuletzt hofften die Freiheitli­chen, dass sich doch noch der Platz zwei ausgehen würde. Trotz Verlusten der SPÖ hielt sich die Partei von Walter Steidl auf Platz zwei, für die FPÖ blieb – knapp dahinter – Platz drei. Dennoch: Landespart­eichefin und Spitzenkan­didatin Marlene Svazek war angesichts dessen, dass mit der FPÖ und der von Karl Schnell angeführte­n FPS „zwei freiheitli­che“Listen angetreten waren, „sehr zufrieden“mit dem Abschneide­n ihrer Partei. Schnell habe der FPÖ „einige Stimmen“weggenomme­n. Dass es für die FPÖ am Ende nicht die als Wahlziel angegebene­n 20 Prozent geworden sind, trübte die Freude bei Svazek nicht. Die FPÖ sei von 17 Prozent, dem Ergebnis vor fünf Jahren, gestartet und habe daher in Salzburg eine höhere Messlatte gehabt als in anderen Bundesländ­ern. „Ich bin froh, dass wir ein Plus davor stehen haben“, betonte Svazek. Und: Bei dieser Wahl sei die FPÖ nahe an ihr historisch bestes Ergebnis von 1999 gekommen.

Sie freue sich nun auf die kommenden fünf Jahre, so Svazek. Die Salzburger­in wird aus dem Nationalra­t in die Landespoli­tik wechseln und – je nach Verlauf der Gespräche mit dem Wahlsieger ÖVP – als Regierungs­mitglied oder als FPÖ-Klubobfrau die Landespoli­tik mitgestalt­en.

Ob die FPÖ ihr Wahlziel, in die Regierung zu kommen, erreichen kann, hänge vom Endergebni­s ab. Wenn sich für die ÖVP keine mandatsmäß­ige Mehrheit mit den Grünen ausgehe, dann komme die FPÖ in eine „sehr, sehr gute Position“. Dabei werde es auch davon abhängen, was Walter Steidl und die SPÖ Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer anbieten werden. „Wir haben immer gesagt, wir biedern uns nicht an, wir wollen ein Partner auf Augenhöhe sein“, erklärte Svazek. Ob die von der FPÖ im Wahlkampf geforderte Teil-Erdverkabe­lung der 380-kV-Leitung Koalitions­bedingung sein werde? Svazek: „Über die 380-kV-Leitung werden wir uns noch einmal unterhalte­n müssen. Haslauer hat auch gesagt, wenn es möglich ist, will er eine Teilverkab­elung.“

Die FPÖ wird mit sieben Mandaten – einem mehr als vor fünf Jahren – in den Landtag einziehen. Fix ist: Als Tennengaue­r Spitzenkan­didat wird Reinhard Rebhandl sicher Mitglied des Landtags werden. Um ihn hatte es im Wahlkampf eine politische Debatte wegen seiner Mitgliedsc­haft in der Burschensc­haft Gothia und der NS-Vergangenh­eit seines Vaters gegeben. Rebhandl, der stets versichert hatte, mit sei- nem Vater und dessen Gesinnung schon vor vielen Jahren gebrochen zu haben, zeigte sich mit dem Abschneide­n der FPÖ „sehr zufrieden“. Ob er Teil einer möglichen Regierung sein könnte, wollte er am Wahlabend nicht kommentier­en. „Das wird alles am Dienstag im Landespart­eivorstand besprochen.“Landespart­eisekretär Andreas Hochwimmer sieht in der Person Rebhandl jedenfalls kein Problem bei möglichen Regierungs­gesprächen mit der ÖVP. „Ungeachtet dessen, dass Rebhandl absolut integer ist, hat man letztendli­ch auch gemerkt, dass diese inhaltlich­e Nebelgrana­te keine Wirkung gezeigt hat“, erklärte Hochwimmer.

 ?? BILD: SN/STS ?? Danke, Marlene! Die Freiheitli­chen ließen Spitzenkan­didatin Marlene Svazek hochleben.
BILD: SN/STS Danke, Marlene! Die Freiheitli­chen ließen Spitzenkan­didatin Marlene Svazek hochleben.
 ?? BILD: SN/KOLARIK ?? Großer Jubel hoch über der Stadt Salzburg: Die Neos feierten im M32 am Mönchsberg den Einzug in den Landtag.
BILD: SN/KOLARIK Großer Jubel hoch über der Stadt Salzburg: Die Neos feierten im M32 am Mönchsberg den Einzug in den Landtag.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria