Karl Schnell war stark, aber nicht stark genug
Man war gespannt, wie Karl Schnell sein Versprechen einlösen wird. Er hatte gesagt, dass er einen Besen fresse, wenn seine FPS nicht mehr in den Landtag komme. Nach der Wahl lüftete er das Geheimnis: Ein Freund werde ihm eine Torte in Besenform backen.
Fast hätte der Saalbacher Arzt das Besen-Gelübde nicht einlösen müssen. Die FPS erreichte 4,5 Prozent der Stimmen und damit weit mehr, als ihr die Meinungsforscher vorausgesagt hatten. Die ersten Trends kurz nach Wahlschluss sahen Schnell zum Teil sogar bei 5,1 Prozent und damit im Landtag. Als nur mehr das Ergebnis der Landeshauptstadt fehlte, hoffte der Berufsoptimist immer noch: „In der Stadt Salzburg haben wir im Wahlkampf sehr viel Zuspruch erhalten.“
Aber es reichte nicht. Daran seien auch die schlechten Umfragen schuld, so Schnell. „Das ist Manipulation. Wer wählt dich denn noch, wenn alle sagen, der kommt sowieso nicht rein.“Eine politische Ära geht damit zu Ende. Karl Schnell war 1992 Landesrat geworden und saß dann von 1997 bis heute im Landtag.
In Saalbach-Hinterglemm ist Schnell noch Vizebürgermeister. „Das bleibe ich bis 2019. Dann ist meine politische Karriere zu Ende.“In seiner Heimatgemeinde erreichte Schnell mit 28,6 Prozent auch sein bestes Ergebnis bei der Landtagswahl. Im Pinzgau waren es 9,6 Prozent. Von einem Grundmandat im Pinzgau war die FPS dennoch weit entfernt. Dafür wären fast 17 Prozent nötig gewesen.