Deutscher Streit um Kommunion für Evangelische
Der Erzbischof von Köln und sechs weitere Bischöfe unterliefen Beschluss der Bischofskonferenz.
Die große Mehrheit der katholischen Bischöfe in Bayern hat beschlossen, dass evangelische Ehepartner die Kommunion erhalten dürfen, wenn sie mit ihrem katholischen Ehepartner an einer katholischen Messfeier teilnehmen. Aber noch bevor die entsprechende Handreichung veröffentlicht wurde, hat sie zu einem Streit in der Bischofskonferenz geführt. Sieben deutsche Bischöfe, darunter der Erzbischof von Köln, Kardinal Rainer Maria Woelki, haben Rom um Klärung ersucht, ob der Beschluss der Bischofskonferenz rechtens sei.
„Der Schaden in der Öffentlichkeit ist beträchtlich“, sagte dazu der Mitte Februar vom Papst ernannte Bischof von Würzburg, Franz Jung. Die sieben Bischöfe hätten durch ihr Schreiben nach Rom ein negatives Zeichen gesetzt. Es sei traurig, dass sich ausgerechnet die katholischen Bischöfe im Land der Reformation nicht über das Verhältnis zur evangelischen Kirche einig seien. Stattdessen müssten diejenigen Ehepaare leiden, die katholischevangelische Gemeinschaft lebten und nichts für die Differenzen in der Bischofskonferenz könnten.
Der Bischof von Trier, Stephan Ackermann, sagte nach einem Treffen mit konfessionsverbindenden Ehepaaren bei den Trierer HeiligRock-Tagen: „Diese Diskussion ist eine unselige Geschichte, da sie das Zeichen der Wertschätzung, das wir Bischöfe mit der geplanten Handreichung geben wollen, kaputt macht und das wichtige Thema der konfessionsverbindenden Ehe negativ in die Schlagzeilen bringt.“
Mittlerweile hat Papst Franziskus ein Gespräch in Rom vorgeschlagen. Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat das ausdrücklich begrüßt. Weltweit gibt es rund 20 ähnliche Handreichungen anderer Bischöfe oder Bischofskonferenzen zur Kommunion für nicht katholische Ehepartner. Diese wurden in den vergangenen 20 Jahren alle von Rom anerkannt.