Prozess um Mord im U-Boot endet
Staatsanwalt fordert lebenslange Haft. Angeklagter spricht von Unfall.
Der spektakuläre Prozess um den Mord in einem U-Boot ging am Montag in Kopenhagen in die Schlussphase. Dem dänischen Erfinder Peter Madsen wird vorgeworfen, die schwedische Journalistin Kim Wall an Bord seines selbst gebauten U-Boots gefoltert und getötet zu haben – aus sexuellem Motiv.
Die Staatsanwaltschaft forderte am Montag eine lebenslange Gefängnisstrafe. Er sei sich bewusst, dass das für einen einzelnen Mord eine ungewöhnlich harte Strafe sei, sagte Staatsanwalt Jakob Buch-Jepsen in seinem Plädoyer. In diesem Fall gebe es jedoch keine mildernden, sondern nur verschärfende Umstände. Madsen sei absolut nicht glaubwürdig und habe entsetzlich brutal gehandelt, sagte der Staatsanwalt. Sollte das Gericht in Kopenhagen keine lebenslange Freiheitsstrafe verhängen, fordere er Sicherungsverwahrung für unbestimmte Zeit.
Nach Ansicht seiner Verteidigerin wiederum kann Madsen nicht wegen Mordes aus sexuellem Motiv verurteilt werden. „Wir haben keine echten Beweise gehört“, sagte Betina Hald Engmark in ihrem Schlussplädoyer am Montag. Die Staatsanwaltschaft stütze sich in ihrer Argumentation lediglich auf „Annahmen und schwache Indizien“. Madsen selbst spricht von einem tragischen Unfall an Bord seines selbst gebauten U-Boots. Diese Erklärung könne nicht abgewiesen werden, sagte seine Anwältin. „Nicht mein Klient muss beweisen, dass er etwas nicht getan hat. Die Staatsanwaltschaft muss beweisen, dass er etwas getan hat“, betonte sie. Madsen hatte zugegeben, Walls Leiche nach ihrem Tod in Stücke gesägt und über Bord geworfen zu haben. Ein Urteil könnte morgen, Mittwoch, fallen.