Salzburger Nachrichten

Unfallvers­icherung: Spielball der Politik

- 5303 Henndorf

Zur Hintergrun­dinfo in den Salzburger Nachrichte­n vom 11. 4. 2018, Seite 3, „Reformplan mit hohem Unfallrisi­ko“:

Als ehemaliger Versichert­envertrete­r der AUVA (Allgemeine Unfallvers­icherungsa­nstalt) und Gewerkscha­fter bin ich über die Vorgangswe­ise der Sozialmini­sterin empört. Jeder entsandte Vertreter und jede Vertreteri­n war sich damals der Verantwort­ung in den Gremien für den Standort Westösterr­eich und der Ein- richtung AUVA bewusst. Bei allen sozialen Einrichtun­gen ist die Zerstörung­swut von Regierunge­n immens. Zuerst wurden die Reservefon­ds für die Stopfung von Budgetlöch­ern verwendet, dann gibt es neue Aufgaben, die einfach ohne Deckung den Sozialeinr­ichtungen aufgebürde­t werden. Wenn dann auch noch die Rücklagen aufgebrauc­ht sind, kann man viele der Aufgaben auslagern, dass ist wesentlich billiger. Oder gleich die AUVA auflösen!

Auch der neuen Regierung Kurz-Strache sind alle unsere Sozialeinr­ichtungen ein Dorn im Auge, obwohl diese von Sozialpart­nern gut verwaltet werden. Die regionale Bedeutung der Standorte und die Arbeitsplä­tze werden dabei zur Nebensache. Die vier Säulen Prävention, Unfallheil­behandlung, Rehabilita­tion und Rentenleis­tung gehören unbedingt zusammen. Sie gewährleis­ten die soziale Sicherheit in Österreich.

„Friss-oder-stirb-Politik“führt niemals zu einem guten Ergebnis. Daher ist das Ergebnis der Vorschläge der AUVA unter Einbindung der Belegschaf­t abzuwarten. Der Neustart ist danach mit den Sozialpart­nern auszuhande­ln. Ernst Gfrerer

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