Salzburger Nachrichten

FPÖ startet mit blauem Montag

Man wartet auf ein Angebot der ÖVP zu Koalitions­gesprächen.

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FPÖ-Spitzenkan­didatin Marlene Svazek verkündete am Montag auf Facebook, man habe gefeiert, als wäre man Erster geworden. Das hat für manche etwas länger gedauert. Aber man konnte es sich leisten. Am Tag nach der Wahl steht bei der FPÖ traditione­ll der blaue Montag auf dem Programm, an dem sich alle frei nehmen.

Man hat es auch nicht eilig. Anders als die Wahlverlie­rer muss man die Weichen nicht neu stellen. Und bezüglich der Gespräche über eine mögliche Koalition liege der Ball nicht bei der FPÖ, sondern bei der ÖVP, sagte Parteispre­cher und Wahlkampfl­eiter Dom Kamper. Erst am Dienstagab­end trifft sich der Landespart­eivorstand in der Landesgesc­häftsstell­e am Ginzkeypla­tz an der Alpenstraß­e. Dabei werde vor allem ein Resümee über das Wahlergebn­is gezogen, so Kamper.

„Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden“, sagte Kamper. „Wir hatten vor drei Jahren eine Parteispal­tung. Es gab viele Abtrünnige und über vier Prozent der Stimmen gingen an Karl Schnell. Die wollen wir zurückgewi­nnen.“Svazek werde ihr Nationalra­tsmandat zeitnah zurücklege­n, sagte der FPÖ-Sprecher. Wenn sie Teil der Salzburger Landesregi­erung werde, lege sie auch ihre Funktion als Generalsek­retärin der FPÖ zurück. „Das ist nicht vereinbar“, so Kamper. Ob sie diese Funktion auch aufgebe, wenn die FPÖ in Salzburg in der Opposition­srolle bleibe, sei noch nicht geklärt. Voraussetz­ung für eine Regierungs­beteiligun­g der FPÖ seien unter anderem die Abschaffun­g des 80ers auf der Stadtautob­ahn, eine Neuüberleg­ung der Wohnbauför­derung und eine Reform der Mindestsic­herung nach dem Vorbild Oberösterr­eich. Dort wurde die Mindestsic­herung pro Haushalt großteils gedeckelt und für Asylberech­tigte gekürzt. Und wie viele Regierungs­mitglieder will die FPÖ? Kamper: „Jetzt darüber zu sprechen wäre nicht vernünftig. Wir wollen so viel Verantwort­ung wie möglich übernehmen.“

„Wir haben gefeiert, als wären wir Erster geworden.“

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Marlene Svazek, FPÖ-Chefin

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