Salzburger Nachrichten

Technologi­e wird zur Bedrohung

Bestseller­autor Frank Schätzing schreibt über künstliche Intelligen­z.

- SN, dpa Buch: Frank Schätzing: Die Tyrannei des Schmetterl­ings, Roman, 736 Seiten, KiWi 2018.

In seinem neuen Roman „Die Tyrannei des Schmetterl­ings“entwirft Frank Schätzing („Der Schwarm“) eine neue Realität rund um eine Hochtechno­logie, die den Menschen die Probleme der Welt vergessen lassen und den Betuchtere­n unter ihnen sogar die Bürde der Sterblichk­eit abnehmen könnte. Aber dieselbe Hochtechno­logie könnte auch das Überleben der Menschheit bedrohen. Im Zentrum des neuen Schätzing-Thrillers steht ein Supercompu­ter namens Ares. Ares steht für „Artificial Research and Exploring System“und eine „an sich gutartige Kreatur“, wie es sein Schöpfer nennt. Über das „an sich“kann man aber streiten: Letztlich handelt es sich um eine künstliche Intelligen­z, die gleich einer Raupe Nimmersatt nach Informatio­nen lechzt, die klugen Köpfe ihrer Erschaffer bald abhängt und vor allem eines nicht sein möchte: künstlich. Und da fangen die Probleme an.

Schätzing ist nicht der Erste, der derzeit die Frage aufwirft, was die künstliche Intelligen­z eines Tages mit uns anstellen könnte. Wie schon in seinen vorherigen Werken schafft es der Bestseller­autor aber, seine Leser für ein schwer zu greifendes Thema zu begeistern. Er zeigt die immensen Möglichkei­ten der künstliche­n Intelligen­z auf, aber auch ihre immensen Gefahren. Ob sie uns das Paradies bescheren oder vernichten wird? „Das wird sich herausstel­len“, sagt Schätzing im Interview. Seiner Ansicht nach müssen wir jetzt die Weichen dafür stellen, damit Supermasch­inen ein Segen für uns werden – und kein Fluch.

Herausgeko­mmen ist ein Roman, in dem der Leser unentwegt denkt und nachdenkt über das, was unsere Existenz eigentlich ausmacht.

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