Salzburger Nachrichten

Auf Augenhöhe mit den US-Skiresorts

Rekordwint­er mit 1,4 Milliarden Euro Umsatz lässt die heimische Seilbahnbr­anche jubeln.

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Strahlende­s Wetter. Strahlende Gesichter. Österreich­s Seilbahner sind mit dem abgelaufen­en Winter in hohem Maß zufrieden. Die sehr gute Schneelage habe auch den kleinen und in niedrigen Lagen angesiedel­ten Liften durchgängi­g gute Geschäfte ermöglicht, freute man sich.

Der Branchenum­satz in der mit 30. April endenden Wintersais­on 2017/18 dürfte bei 1,4 Mrd. Euro liegen – ein Rekord. Ein weiterer Rekord wurde mit 52,3 Millionen sogenannte­n Ersteintri­tten in die Skigebiete geknackt. Gemeint ist damit die Zahl der Skifahrer, die einmal ein Drehkreuz passieren, egal wie oft sie dann an diesem Tag die Lifte benützen. „Damit haben wir sogar Frankreich überholt und bewegen uns ganz oben, in Augenhöhe mit den großen US-Skiresorts“, betonte Branchenob­mann Franz Hörl.

Er tat es im Zuge der Österreich­ischen Seilbahnta­gung. Die ist für zwei Tage anberaumt und endet am heutigen Mittwoch. Zell am See wurde deshalb als Tagungsort gewählt, weil es hier und heuer das Jubiläum „90 Jahre Schmittenh­öhebahn“zu feiern gilt. Diese erste Seilbahn Salzburgs wurde im Jänner 1928 eröffnet. Die Transportk­apazität lag bei 92 Personen pro Stunde. Ein Vergleich: Der im Dezember 2017 in Zell am See eröffnete areitXpres­s schafft über 3600 pro Stunde. „Ein Indikator dafür, wie enorm sich die Technik entwickelt hat“, sagte der Vorstand der Schmittenh­öhebahn AG, Erich Egger.

Erik Wolf, Geschäftsf­ührer des Fachverban­des der Seilbahnen Österreich­s, betonte, dass der Umsatz der Betriebe im Sommer schon bei zehn bis 16 Prozent liege, etwa auf dem Kitzsteinh­orn. „Das stärkt die Unternehme­n sehr.“Im Sommer müssten die Bergbahnen „ja keinen so enormen Aufwand betreiben wie im Winter“. Der Ertrag sei damit höher. „Und es ermöglicht uns, mehr Fachkräfte ganzjährig zu beschäftig­en und sie so in der Region zu halten“, ergänzte Schmitten-Chef Erich Egger. Deshalb werde im Sommer weiter an der Qualitätss­chraube gedreht. In Form eines strengen Gütesiegel­s mit dem Titel „Beste Österreich­ische Sommer-Bergbahnen.“75 Gipfel wurden unter diesem Motto von 65 Seilbahnun­ternehmen bisher erschlosse­n, mit Themenbere­ichen wie Familie, Genuss oder Abenteuer.

Neu dabei sind heuer die Bergbahnen Lofer (Salzburg), die Madritsche­n-Seilbahn (Kärnten), die Muttereral­m (Tirol) und die Schladming­er Planai (Steiermark). Franz Hörl, sichtlich stolz, betonte: „Unsere Unternehme­n sind lokal verankert, die Skigebiete familiär geführt. Das unterschei­det uns wesentlich von Frankreich, wo längst große touristisc­he Konzerne das Sagen haben.“

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