Eichmanns hartnäckiger Jäger
Fritz Bauer, ein einsamer Kämpfer um Gerechtigkeit in der Nachkriegszeit.
Im Deutschland der Nachkriegszeit hat der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer sein Leben der Jagd auf NS-Verbrecher verschrieben. Sein größter Fall: die Fahndung nach dem Schreibtischtäter Adolf Eichmann, dem Organisator des Holocausts. Ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung steht damals Bauers Arbeit ablehnend gegenüber, auch Behörden sind von Nationalsozialisten durchsetzt. Sogar in Bauers eigener Abteilung verschwinden immer wieder Akten. Seine Arbeit wird sabotiert.
Bauer glaubt schon an einen hoffnungslosen Fall, als er einen Hinweis erhält, dass Adolf Eichmann sich in Argentinien aufhält. Seine Befürchtungen, Eichmann könnte gewarnt werden, sind groß. Tatsächlich ist der Bundesnachrichtendienst (BND) Bauer (!) auf den Fersen und versucht den Stand seiner Recherchen auszuspionieren.
Der Generalstaatsanwalt wendet sich an den Mossad, den israelischen Geheimdienst, unter der Bedingung, dass Eichmann später nach Deutschland ausgeliefert wird und dort vor Gericht gestellt wird. Bauer will eine öffentliche Auseinandersetzung mit den Verbrechen während der NS-Zeit. Der Mossad ist nach einer oberflächlichen Untersuchung zunächst skeptisch und besteht auf eine zweite Quelle. Bauer ist außer sich, weil er überzeugt ist, auf der richtigen Fährte zu sein. In seinem jüngeren Kollegen Karl Angermann (Ronald Zehrfeld) findet Bauer wider Erwarten einen Verbündeten. Doch auch Angermann gerät schnell ins Fadenkreuz der Behörden.
Das vielfach preisgekrönte Drama „Der Staat gegen Fritz Bauer“(heute ab 20.15 Uhr auf Arte) wurde als „besonders wertvoll“eingestuft und erhielt 2015 den Publikumspreis in Locarno. Außerdem wurde er im selben Jahr als bester Film unter anderem beim Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Burghart Klaußner erhielt für seine Verkörperung von Fritz Bauer mehrere Ehrungen, etwa den Günter-Rohrbach-Filmpreis.