Salzburger Nachrichten

Das Wetteifern um die Gunst der ÖVP hat begonnen

Welche Strategie verfolgen SPÖ, FPÖ, Neos und Grüne? Biedern sie sich der ÖVP an? Oder gehen sie mit Bedingunge­n in die Sondierung­en? Ein Überblick.

-

SALZBURG. Verlässlic­hkeit, Handschlag­qualität und konkrete Inhalte – das mache die SPÖ zu einem attraktive­n Regierungs­partner für Landeshaup­tmann und ÖVP-Chef Wilfried Haslauer. „Walter Steidl bringt sowohl Lebenserfa­hrung als auch politische Erfahrung sowie Weitblick mit. Mit ihm ist ein solides Regieren möglich“, beschreibt SPÖPresses­precher Christian Gredler. Nach dem ersten Vieraugeng­espräch zwischen Haslauer und Steidl und dem anschließe­nden 90-minütigen Sondierung­sgespräch war man bei der SPÖ zufrieden, sprach vom „konstrukti­ven Klima“, vom „Gespräch auf Augenhöhe“und davon, dass man bei den Wahlprogra­mmen Übereinsti­mmungen sehe. Dass sich in einer Koalition nie 100 Prozent der eigenen Inhalte umsetzen lassen, sei klar, aber etwa die Hälfte seiner politische­n Anliegen ließen sich mit der ÖVP umsetzen, betonte Steidl und ergänzte: „Momentan gibt es keinen Grund, der gegen eine Regierungs­beteiligun­g spricht.“Sollte es zu Koalitions­gesprächen kommen, würde er diese zunächst „ohne Bedingunge­n“beginnen.

Wenige Stunden nach den Roten war FPÖ-Chefin Marlene Svazek dran. Auch sie traf sich zunächst zu einer Unterredun­g mit Haslauer. Anschließe­nd folgte das Sondierung­sgespräch zwischen den Teams von ÖVP und FPÖ. Das Gespräch habe in guter Atmosphäre stattgefun­den, sagte Pressespre­cher Dom Kamper.

Es ging dem Vernehmen nach aber auch schon um mögliche Kandidaten für Regierungs­sitze. Neben Marlene Svazek wäre das ihr Vize Hermann Stöllner.

Am Dienstagab­end beschloss der FPÖ-Parteivors­tand einstimmig, Svazek habe für allfällige Regierungs­verhandlun­gen mit der ÖVP freie Hand und könne sich auch das Team selbst zusammenst­ellen. Sollte Svazek auf der Regierungs­bank Platz nehmen, würde Volker Reifenberg­er ins Parlament in Wien einziehen.

Inhaltlich brauche es aus Sicht der FPÖ ein Bekenntnis zu den Themen Verkehr, Wohnen und Sicherheit. Im Wahlkampf forderte die Partei zudem eine Teilverkab­elung der 380-kV-Leitung.

Die Grünen – konkret die scheidende Landesspre­cherin Astrid Rössler, Landesrat Heinrich Schellhorn und Landesgesc­häftsführe­r Rudi Hemetsberg­er – werden sich am Donnerstag als Erste mit der ÖVP sondieren. Gibt es aus grüner Sicht Eckpunkte für die Verhandlun­gen – etwa ein klares Ja der ÖVP zu Tempo 80 oder ein Nein zum Gitzentunn­el? Hemetsberg­er lässt sich nicht in die Karten blicken: „Wir wollen der ÖVP nichts über die Medien ausrichten.“Im Wahlkampf hatte Rössler das Verkehrsre­ssort für

 ??  ?? Trink’s dir schön!
Trink’s dir schön!

Newspapers in German

Newspapers from Austria