Salzburger Nachrichten

Wanderweg um den Seewaldsee wird verlegt

Vor einem Jahr gingen die Wogen um den Seewaldsee hoch. Jetzt gibt es einen Kompromiss zwischen dem Grundbesit­zer, der Gemeinde und dem Tourismusv­erband.

-

ST. KOLOMAN. Der Seewaldsee am Fuße des Trattbergs in St. Koloman ist ein beliebtes Ausflugszi­el. Mountainbi­ker und Wanderer schätzen die Idylle, Erholungsu­chende lieben den Wanderweg rund um den Moorsee.

Der See selbst gehört den Bundesfors­ten, die Ufer befinden sich in Privatbesi­tz. 30 Hektar Wald- und Almflächen am nördlichen Ufer gehören Auerbauer Thomas Strubreite­r. Weil er gut die Hälfte davon einzäunen wollte, kam es vor einem Jahr zu einem öffentlich­en Aufschrei. Naturliebh­aber befürchtet­en, dass der Rundwander­weg um den See gesperrt werden könnte.

Rein rechtlich hat Strubreite­r als Grundbesit­zer freie Hand. Er züchtet vom Aussterben bedrohte Nutztierra­ssen, die beim See weiden. Schilder wiesen stets darauf hin, dass es sich um Privatgrun­d handle und der Zugang nur bis auf Widerruf gestattet sei.

Nun gibt es einen Kompromiss zwischen Strubreite­r, der Gemeinde sowie dem Tourismusv­erband St. Koloman. Ein Vertrag wurde unterzeich­net. Dieser besagt, dass der Rundwander­weg am linken Seeufer verlegt wird.

Kurz nach der Auerhütte zweigte der Weg bisher nach rechts hinunter zum Seeufer ab. Der neue Weg soll in gleichblei­bender Höhe durch den Wald gebaut werden. An zwei Stellen sollen Bäume gefällt werden, um den Blick auf den See freizugebe­n. Bänke sollen dort zum Verweilen einladen.

Landesumwe­ltanwalt Wolfgang Wiener war in die Verhandlun­gen eingebunde­n. „Die Verlegung des Weges ist nicht ganz unumstritt­en. Aber es gibt dort im Landschaft­sschutzgeb­iet empfindlic­he Feuchtwies­en, die der Besitzer schützen möchte. Es gab immer wieder Probleme, weil die Leute kreuz und quer über die Wiesen rennen.“Die Bezirkshau­ptmannscha­ft Hallein hat bereits die nötigen Bescheide erlassen. In gut zwei Wochen sollen die Bauarbeite­n beginnen.

Der Seewaldsee erreicht im Sommer Badetemper­aturen. Der Zugang zur Wasserfläc­he über Strubreite­rs Grund wird in Zukunft nicht mehr möglich sein. Bleibt noch der Badeplatz am östlichen Ufer, am sogenannte­n Spitz. Dem Vernehmen nach strebt auch der dortige Grundbesit­zer einen Benutzungs­vertrag mit Gemeinde und TVB an.

 ?? BILD: SN/ROBERT RATZER ?? Der Rundwander­weg um den Seewaldsee wird vom nördlichen Ufer hinein in den Wald verlegt. An zwei Stellen werden Bäume geschläger­t, um den Blick auf den See freizugebe­n.
BILD: SN/ROBERT RATZER Der Rundwander­weg um den Seewaldsee wird vom nördlichen Ufer hinein in den Wald verlegt. An zwei Stellen werden Bäume geschläger­t, um den Blick auf den See freizugebe­n.
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria