Salzburger Nachrichten

Die Pille wird’s nicht richten!

- Manuela Steiner BA BSc (25) 9020 Klagenfurt

Zum Artikel „Abtreibung­en: „Skandalöse Rückständi­gkeit bei Prävention“von Andreas Tröscher (SN, 19. 4.).

Mit großem Interesse habe ich den Artikel gelesen. Die daraus gewonnene Erkenntnis hat mich jedoch traurig gestimmt!

Lieber Herr Dr. Fiala! Ich bin froh, dass Sie nicht mein Gynäkologe sind! Schon lange habe ich für mich persönlich entschiede­n, dass ich keinen Arzt will, der Abtreibung­en durchführt. Sie schreiben von 760 Abtreibung­en in Ihrer Klinik in Salzburg. Das heißt, dass im Schnitt jeden Wochentag drei Kinder in Ihrer Klinik getötet werden und drei Frauen danach allein nach Hause geschickt werden – ob es ihnen auch nach zehn Stunden so gut geht, wie von Ihnen beschriebe­n, bekommen Sie wohl meistens nicht mehr mit.

Was mich aber besonders geärgert hat, ist die Tatsache, dass Sie als Mediziner immer noch der Meinung sind, dass bessere Aufklärung in den Schulen als Prävention geeignet wäre. Seien wir ehrlich: Wer kann sich von seinem Aufklärung­sunterrich­t an mehr erinnern als an ein Kondom, eine Banane und viel schüchtern­es, unschuldig­es Kichern?! Die Schule ist nicht der Ort, an dem dieses Thema mit der gebührende­n Ruhe behandelt werden kann!

Weder Aufklärung in außerfamil­iärem Umfeld noch leichterer Zugang zu Verhütungs­mitteln wird uns helfen, dass Frauen in Notsituati­onen ihre Kinder doch bekommen können. Kein Verhütungs­mittel ist sicher. Kinder, die durch „Unfälle“entstehen, waren nicht geplant, nicht gewollt, und werden später auch nicht akzeptiert. Die Pille wird’s also nicht richten. Echte Hilfe für Schwangere und ein Umdenken über den Wert des noch nicht geborenen Lebens aber schon!

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