Unito-Versand legt sich als Marktplatz mit Amazon an
WIEN. Der größte österreichische Versandhändler Unito ist im Geschäftsjahr 2017/18 (per 1. März) erneut kräftig gewachsen. Der Umsatz stieg um 21,2 Prozent auf 415 Mill. Euro, das achte Rekordergebnis in Serie. Zwei Drittel des Ergebnisses (274 Mill. Euro) wurden in Österreich erzielt, der Rest im Ausland. Mit einem Online-Anteil von 95 Prozent sei die „digitale Transformation zum E-CommerceHändler abgeschlossen“, sagt Harald Gutschi, Geschäftsführer der Unito-Gruppe, zu der die Marken Otto, Universal und Quelle gehören. Die umsatzstärksten Warengruppen waren Textilien (+38 Prozent), Möbel („Living“/+23 Prozent) sowie Technik (+13 Prozent).
Jetzt, „am Höhepunkt des Erfolgs, müssen wir uns neu erfinden“, kündigt Gutschi an. Das heißt, in zehn Jahren soll der Versandhändler zu einer „inspirierenden Lifestyle-Plattform“werden, auf der auch andere Händler ihre Produkte vertreiben können. Man wolle Händler bleiben, aber zusätzlich externe Anbieter einladen, über das Unito-Portal Waren zu verbreiten und zu verkaufen – so wie dies die Mitbewerber Amazon oder Alibaba machen. Daraus erzielte Provisionserlöse könnten mittelfristig die Höhe der Verkaufserlöse erreichen, kann sich Gutschi vorstellen. Zusätzlich will Unito Dienstleistungen wie Lagerhaltung anbieten.
Auf diesem Weg will Unito die Zahl der angebotenen Artikel bis 2020 von derzeit einer auf fünf Millionen verfünffachen. Bis dahin will man 8000 statt derzeit 4000 Marken anbieten und 50 Prozent mehr Kunden haben.