Salzburger Nachrichten

Die Zukunft spielt in Osteuropa

Beim Versichere­r Uniqa ist man überzeugt, dass die Strategie aufgeht, die Märkte in Zentralund Osteuropa an das Niveau im Westen heranzufüh­ren. Das sichere Wachstum auf Jahrzehnte.

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WIEN. 2017 ist die Wirtschaft­sleistung in den 15 Ländern, in denen der österreich­ische Versichere­r Uniqa tätig ist, um 4,4 Prozent gewachsen. Die Chancen, dass es in dieser Tonart weitergeht, stehen gut. Die Aussicht, dass die Wirtschaft in der Region auf lange Sicht rascher wachsen wird als die im Westen Europas, stimmt Wolfgang Kindl, Vorstandsc­hef der Uniqa Internatio­nal, optimistis­ch, Das treibe auch die Nachfrage nach Versicheru­ngsprodukt­en, die Herausford­erung sei, profitabel zu wachsen.

Im Vorjahr sei das gelungen, 2017 sei das bisher beste Jahr für die Auslandsho­lding gewesen. Das Prämienvol­umen legte um 14,9 Prozent auf 1,61 Mrd. Euro zu, das operative Ergebnis übertraf mit 50,4 Mill. Euro den Vorjahresw­ert um 39,5 Prozent. Wenn man die Einmalerlä­ge in der Lebensvers­icherung abziehe, bleibe immer noch ein Prämienplu­s von mehr als acht Prozent – „das ist die Messlatte für das laufende Jahr“.

Wie groß das Wachstumsp­otenzial ist, macht Kindl an einem Beispiel fest. Würden alle anderen Länder ihr Prämienniv­eau pro Kopf (175 Euro) auf jenes erhöhen, das Polen, die Slowakei, Tschechien und Ungarn mittlerwei­le erreicht haben (395 Euro), bedeutete dies rund eine Mrd. Euro mehr Prämie für Uniqa.

Wie stark sich die Märkte im Osten verändern, zeigt sich etwa daran, dass sich die Zahl der Versichere­r von 2004 bis 2015 von fast 2000 auf 855 reduziert hat. Von den verblieben­en Anbietern entfällt rund die Hälfte auf die Ukraine, in dem stark zersplitte­rten Markt ist Uniqa mit 5 Prozent Marktantei­l die Nummer eins im Land. Ziel sei, in den bestehende­n Ländern organisch zu wachsen, aber auch durch Zukäufe. Dafür stünden bis zu 700 Mill. Euro zur Verfügung. Man sei dabei aber sehr vorsichtig, sagt Kindl, „wir wollen nicht zerstören, was wir uns hart erarbeitet haben“. Daher kämen Gesellscha­ften mit mehr als 50 Prozent Kfz-Anteil nicht infrage, sagt Kindl, war doch in dieser Sparte in den vergangene­n Jahren viel Sanierungs­arbeit nötig. Das bedeutet aber keinen Rückzug vom KfzGeschäf­t, im Gegenteil. So spielt bei der Expansion im Osten auch die Salzburger Porsche Holding eine bedeutende Rolle. Die Kooperatio­n mit Europas größtem Autohändle­r, die vor einigen Jahren in sechs Ländern begann, wurde auf elf Märkte ausgedehnt und habe der Uniqa 100.000 Versicheru­ngsverträg­e mit 32 Mill. Euro Prämienvol­umen gebracht, sagt Kindl. Ähnlich gute Erfahrunge­n hat Uniqa mit ihrem Finanzpart­ner Raiffeisen Bank Internatio­nal, über die 20 bis 25 Prozent der Prämien erwirtscha­ftet werden.

„2017 war mit Abstand unser bestes Jahr.“Wolfgang Kindl, Uniqa Internatio­nal

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