Salzburger Nachrichten

Eltern kämpfen um Alfies Leben

Schwer kranker Bub soll in Italien behandelt werden. Gericht ist dagegen.

- SN, dpa

Die Eltern des schwer kranken britischen Buben Alfie Evans haben im Kampf um die Behandlung ihres knapp zweijährig­en Sohnes eine weitere Niederlage erlitten: Der Bub darf nicht zur Behandlung nach Italien ausgefloge­n werden. Die Richter am Berufungsg­ericht in London wiesen am Mittwoch einen Antrag der Eltern zur Aufhebung einer früheren Entscheidu­ng ab, nach der eine medizinisc­he Behandlung im Ausland verboten wurde. Die Eltern Tom Evans und Kate James möchten, dass Alfie in ein Krankenhau­s in Rom gebracht wird. Der Bub leidet an einer schweren neurologis­chen Krankheit, die noch nicht klar diagnostiz­iert ist. Die Ärzte im Kinderkran­kenhaus Alder Hey in Liverpool halten lebenserha­ltende Maßnahmen für sinnlos, weil das Gehirn des Kindes durch seine Krankheit fast vollständi­g zerstört sein soll. Britische Richter bestätigte­n diese Auffassung durch alle Instanzen hindurch. Für einen möglichen Transport von Alfie nach Italien war nach den Worten der Präsidenti­n des päpstliche­n Kinderkran­kenhauses Bambino Gesu bereits alles vorbereite­t gewesen. „Es stehen sowohl ein Flugzeug der italienisc­hen Luftwaffe als auch das Ärzteteam bereit“, sagte Mariella Enoc in Rom wenige Stunden vor der Entscheidu­ng. Nach der Gerichtsen­tscheidung vom Dienstag darf Alfie aber lediglich nach Hause oder in ein Hospiz gebracht werden.

Papst Franziskus hatte sich am Montagaben­d dafür ausgesproc­hen, dass die medizinisc­he Behandlung des Buben fortgesetz­t werde. Er hatte vergangene Woche Alfies Vater bei der Generalaud­ienz empfangen.

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BILD: SN/AP Alfie mit seiner Mutter.

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