Déjà-vu in Marseille unter neuen Vorzeichen
Red Bull Salzburg hat an das Stade Vélodrome gute Erinnerungen. Ob das im Kampf um den Aufstieg ins Finale der Europa League hilft?
Die Anreise am Mittwoch im Charterflieger nach Marseille war für die Fußballprofis von Red Bull Salzburg auch eine Reise in die jüngere Vergangenheit. In der südfranzösischen Hafenmetropole haben die Bullen Olympique Marseille Anfang Dezember ein 0:0 abgetrotzt und damit den Gruppensieg in der Europa League fixiert. Im heutigen Halbfinalduell (21.05 Uhr) erlebt Salzburg sozusagen ein Déjà-vu, allerdings sind die Vorzeichen diesmal völlig andere, geht es doch um den Einzug ins Finale am 16. Mai in Lyon.
Auch bei den Spielern spürte man, dass das Kribbeln größer ist als sonst. „Wir wissen, dass uns eine schwierige Aufgabe erwartet, haben im bisherigen Verlauf des Bewerbs aber schon bewiesen, was wir imstande sind zu leisten“, sagte Bullen-Kapitän Alexander Walke. Olympique Marseille sieht der Torhüter im Vergleich zum 0:0 im Gruppenspiel stark verbessert. „Die haben sich extrem gesteigert im Laufe der Saison, sind zusammengewachsen. Aber das sind wir auch“, betonte Walke, der sich auf eine heiße Atmosphäre vor über 60.000 teils fanatischen Fans im Stade Vélodrome einstellt. „Es hilft uns sicher, dass wir das Stadion schon kennengelernt haben.“
Über Marseilles Trainer Rudi Garcia, der die Favoritenrolle gekonnt den Salzburgern zugeschoben hat, lächelte der Deutsche milde, dennoch wolle man nicht defensiver als sonst agieren und den typischen Red-Bull-Fußball auch im Halbfinale der Europa League zeigen. „Ein bisschen defensiver funktioniert im Fußball ja nicht. Wir werden versuchen, das Spiel zu gewinnen. Wie immer“, sagte Walke. Sein Wunschresultat: 5:0. Und Trainer Marco Rose schickte hinterher: „Oder wie wär’s mit einem 8:8 oder 9:9?“Zumindest für einen Moment war die Anspannung wie verflogen.