Eine Niederlage, die schmerzt
Trotz vieler Chancen musste sich Bayern München im Champions-League-Schlager gegen Real Madrid mit 1:2 geschlagen geben. Die Niederlage wurde vom Alaba-Ersatz eingeleitet.
War's das schon wieder gegen Real, FC Bayern? Auch ohne Tore von Cristiano Ronaldo droht der Titelverteidiger 2018 im Halbfinale zur Endstation der Münchner in der Champions League zu werden. Wie vor einem Jahr im Viertelfinale verlor der deutsche Rekordmeister das Hinspiel im eigenen Stadion mit 1:2 (1:1). Das Team von Trainer Jupp Heynckes müsste beim Rückspiel am 1. Mai in Madrid über sich hinauswachsen, um doch noch zum sechsten Mal ins Endspiel zu kommen.
An einem bitteren Mittwochabend verloren die stürmischen Münchner Triple-Jäger vor 70.000 Zuschauern auch noch Arjen Robben und Jérôme Boateng durch Verletzungen. Für weitere Schreckmomente sorgten mit ihren Toren der Brasilianer Marcelo (44. Minute) und Marco Asensio (57.). Die Bayern hatten durch Joshua Kimmich (28.) verdient geführt – genauso wie beim 1:2 im Heimspiel 2017. Dem folgte damals nach einem großen Kampf der 2:4-K.o. nach Verlängerung in Spanien.
„Es steht am Ende ein 2:1 für Madrid, wir haben unseren Teil dazu beigetragen, obwohl viel mehr möglich war. Das tut weh, aber zeigt auch, dass im Rückspiel etwas drin ist. Dort brauchen wir wieder die übliche Kaltschnäuzigkeit“, sagte Münchens Kapitän Thomas Müller
Eine knisternde Spannung herrschte in der ausverkauften Allianz Arena, als das Gigantentreffen begann. Jupp Heynckes hatte die Bayern in seinem letzten internationalen Heimspiel maximal offensiv aufgestellt. Entsprechend nahm die Begegnung ohne Abtasten schnell Fahrt auf, doch schon nach knapp fünf Minuten musste der deutsche Meister einen Schock verkraften. Arjen Robben, Siegtorschütze des Finales in der Königsklasse 2013, musste nach einem Zusammenprall ausgewechselt werden. Thiago rückte für den Niederländer ins Mittelfeld.
Die Gastgeber mussten sich taktisch neu aufstellen und taten sich sehr schwer, Lücken im dichten Netz von Real zu finden. Auch Thiago hatte Probleme und leistete sich einfache Ballverluste. Madrid übernahm die Kontrolle, doch nach der ersten Chance des bis dahin gut ausgeschalteten Superstars Ronaldo (27.) ging München in Führung. Der starke James spielte Kimmich frei – und der Nachfolger von Philipp Lahm narrte Madrids überraschten Keeper Keylor Navas mit einem Schuss in die kurze Ecke.
Bitter wurde es, als in der 34. Minute auch noch Innenverteidiger Jérôme Boateng vom Rasen musste. Der Weltmeister verletzte sich bei einem Vorstoß unglücklich und wurde durch Niklas Süle ersetzt. Trotzdem drängte München gegen das zwischenzeitlich nicht mehr ganz so gut organisierte Madrid auf den zweiten Treffer. Nachdem Franck Ribéry (34.), Mats Hummels (41.) und Thomas Müller (42.) scheiterten, erzielte jedoch Marcelo wie aus dem Nichts den Ausgleich. Zuvor hatte Javi Martínez über den Ball geschlagen und den Treffer ermöglicht.
Im 25. Europapokalduell beider Mannschaften drängte München zwar zu Beginn der zweiten Halbzeit auf die erneute Führung. Doch nach einem schlimmen Fehlpass von Rafinha, der den verletzten ÖFB-Teamspieler David Alaba ersetzte, drehte Real das Spiel. Der erst nach der Pause eingewechselte Marco Asensio traf zum 2:1. Vor allem Ribéry stemmte sich noch gegen die Niederlage. Doch bei seiner zweiten Großchance aus kurzer Distanz hielt Navas stark (59.), auch vier Minuten später blieb der Routinier glücklos.
„Beim Rückspiel brauchen wir wieder die übliche Kaltschnäuzigkeit.“