Salzburger Nachrichten

Eine Niederlage, die schmerzt

Trotz vieler Chancen musste sich Bayern München im Champions-League-Schlager gegen Real Madrid mit 1:2 geschlagen geben. Die Niederlage wurde vom Alaba-Ersatz eingeleite­t.

- Thomas Müller, Bayern-Kapitän SN, dpa

War's das schon wieder gegen Real, FC Bayern? Auch ohne Tore von Cristiano Ronaldo droht der Titelverte­idiger 2018 im Halbfinale zur Endstation der Münchner in der Champions League zu werden. Wie vor einem Jahr im Viertelfin­ale verlor der deutsche Rekordmeis­ter das Hinspiel im eigenen Stadion mit 1:2 (1:1). Das Team von Trainer Jupp Heynckes müsste beim Rückspiel am 1. Mai in Madrid über sich hinauswach­sen, um doch noch zum sechsten Mal ins Endspiel zu kommen.

An einem bitteren Mittwochab­end verloren die stürmische­n Münchner Triple-Jäger vor 70.000 Zuschauern auch noch Arjen Robben und Jérôme Boateng durch Verletzung­en. Für weitere Schreckmom­ente sorgten mit ihren Toren der Brasiliane­r Marcelo (44. Minute) und Marco Asensio (57.). Die Bayern hatten durch Joshua Kimmich (28.) verdient geführt – genauso wie beim 1:2 im Heimspiel 2017. Dem folgte damals nach einem großen Kampf der 2:4-K.o. nach Verlängeru­ng in Spanien.

„Es steht am Ende ein 2:1 für Madrid, wir haben unseren Teil dazu beigetrage­n, obwohl viel mehr möglich war. Das tut weh, aber zeigt auch, dass im Rückspiel etwas drin ist. Dort brauchen wir wieder die übliche Kaltschnäu­zigkeit“, sagte Münchens Kapitän Thomas Müller

Eine knisternde Spannung herrschte in der ausverkauf­ten Allianz Arena, als das Gigantentr­effen begann. Jupp Heynckes hatte die Bayern in seinem letzten internatio­nalen Heimspiel maximal offensiv aufgestell­t. Entspreche­nd nahm die Begegnung ohne Abtasten schnell Fahrt auf, doch schon nach knapp fünf Minuten musste der deutsche Meister einen Schock verkraften. Arjen Robben, Siegtorsch­ütze des Finales in der Königsklas­se 2013, musste nach einem Zusammenpr­all ausgewechs­elt werden. Thiago rückte für den Niederländ­er ins Mittelfeld.

Die Gastgeber mussten sich taktisch neu aufstellen und taten sich sehr schwer, Lücken im dichten Netz von Real zu finden. Auch Thiago hatte Probleme und leistete sich einfache Ballverlus­te. Madrid übernahm die Kontrolle, doch nach der ersten Chance des bis dahin gut ausgeschal­teten Superstars Ronaldo (27.) ging München in Führung. Der starke James spielte Kimmich frei – und der Nachfolger von Philipp Lahm narrte Madrids überrascht­en Keeper Keylor Navas mit einem Schuss in die kurze Ecke.

Bitter wurde es, als in der 34. Minute auch noch Innenverte­idiger Jérôme Boateng vom Rasen musste. Der Weltmeiste­r verletzte sich bei einem Vorstoß unglücklic­h und wurde durch Niklas Süle ersetzt. Trotzdem drängte München gegen das zwischenze­itlich nicht mehr ganz so gut organisier­te Madrid auf den zweiten Treffer. Nachdem Franck Ribéry (34.), Mats Hummels (41.) und Thomas Müller (42.) scheiterte­n, erzielte jedoch Marcelo wie aus dem Nichts den Ausgleich. Zuvor hatte Javi Martínez über den Ball geschlagen und den Treffer ermöglicht.

Im 25. Europapoka­lduell beider Mannschaft­en drängte München zwar zu Beginn der zweiten Halbzeit auf die erneute Führung. Doch nach einem schlimmen Fehlpass von Rafinha, der den verletzten ÖFB-Teamspiele­r David Alaba ersetzte, drehte Real das Spiel. Der erst nach der Pause eingewechs­elte Marco Asensio traf zum 2:1. Vor allem Ribéry stemmte sich noch gegen die Niederlage. Doch bei seiner zweiten Großchance aus kurzer Distanz hielt Navas stark (59.), auch vier Minuten später blieb der Routinier glücklos.

„Beim Rückspiel brauchen wir wieder die übliche Kaltschnäu­zigkeit.“

 ?? BILD: SN/APA/AFP ?? Marco Asensio (l.) erzielt das 2:1 für Real Madrid nach einem Fehler von Rafinha (2.v.r.).
BILD: SN/APA/AFP Marco Asensio (l.) erzielt das 2:1 für Real Madrid nach einem Fehler von Rafinha (2.v.r.).

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