Der Brautwerber vom Salzburghof
Will er lieber einen flotten Dreier, Sex mit der Ex oder eine bucklige Verwandtschaft?
In diesem halblustigen Schwank des Chiemseehofer Volkstheaters muss der fesch herausgeputzte Brautwerber Friedl eine Frau für die nächsten fünf Jahre finden. Er ist jetzt Erbe des größten Hofes im Tal und kann sich aussuchen, welche der Dorfschönheiten er zum Altar führt.
Na ja, nicht ganz: Seine heimliche Favoritin, die treue und pflichtbewusste Erntehelferin Grünlinde, die über die Jahre ohne zu murren auch die unangenehmsten und undankbarsten Arbeiten übernommen hat, ist dabei so schwach geworden, dass sie das nun nicht mehr alleine schafft. Die einzige Möglichkeit, sie zu behalten, wäre eine Ménage-à-trois mit ihrer vogelwilden Kusine Rosetta im pinken Designeroutfit, die gerade neu in das Dorf zugezogen ist und nur so vor Selbstbewusstsein strotzt. Ob er sich das traut, ist zu bezweifeln, denn der Friedl ist eher Anhänger einer gemütlichen Zweierbeziehung mit klassischer Rollenverteilung.
Dafür wäre die schon etwas reifere und immer schlanker werdende Rotraud eine Option. Mit der hatte er allerdings früher einmal ein langes Pantscherl, das dann im wilden Streit um die Haushaltskasse endete. Und so richtig der Typ für knackigen Sex mit der Ex ist der Friedl auch nicht gerade, wie es heißt.
Bleibt noch Krimhild, das ewig stramme Mädel im blauen Janker und mit den schmissigen, weißen Stutzerln. Wie man hört, wäre auch die Familie des Bräutigams, vor allem die Onkel und Tanten hinter den Bergen und in Wien sehr für diese Verbindung.
Das Problem ist nur, dass er sie ohne ihre bucklige und teils zwielichtige und unberechenbare Verwandtschaft nicht bekommt. Wird er sie trotzdem auf den wunderschönen Erbhof holen? Für Spannung und reichlich Gaudi ist gesorgt.