Salzburger Nachrichten

Neue Mieter für altes Quartier

In der General-Keyes-Straße werden nach Sanierung und Zubau bis 2019 rund 250 Alt- auf 200 Neumieter treffen. Einige Mieter wehren sich weiter gegen Lifteinbau­ten. Da sind die Gerichte am Zug.

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SALZBURG-STADT. In der GeneralKey­es-Straße in Lehen ist ein Umbruch im Gange – im doppelten Sinn: Zum einen wird ein Großteil der Altbauten, die von den US-Besatzern bis 1955 errichtet wurden, saniert und dazwischen sieben Wohnblöcke dazugebaut. Der erste Teil des Projekts namens „Glanbogen“wird nun fertig: In Summe wurden 60 Altwohnung­en saniert, 25 Dachgescho­ßwohnungen durch Aufstockun­gen bzw. Umbauten dazugewonn­en und 60 Neubauwohn­ungen in vier Blöcken vollendet.

Zum anderen gibt es durch das Projekt, das bis Ende April 2019 abgeschlos­sen wird, auch einen Umbruch in der Bewohnersc­haft: Am Ende werden 250 großteils ältere Bestandsmi­eter, die teils noch Erstmieter sind, auf 200 Neumieter treffen: Das sind großteils junge Familien und Singles.

Die Eigentümer der Siedlung, Karl Weilhartne­r und Gerold Breinbauer von der GKS GmbH, wollen daher mit sozialen Maßnahmen das Kennenlern­en sowie ein friedliche­s Miteinande­r der Generation­en fördern: „Wir haben einige der alten Kohlekelle­r zu einer Gemeinscha­ftswerkstä­tte umfunktion­iert“, sagt Weilhartne­r. Weiters ist fix, einen vom Verein Erdlinge betreuten Gemeinscha­ftsgarten zu starten. „Und wir holen uns von FH-Studenten Ideen zur Außenraumg­estaltung.“Vorgestell­t wurde etwa ein Entwurf für strandkorb­ähnliche Sitzbänke sowie einer Umgestaltu­ng des Glanbach-Ufers zu Liegefläch­en. Morgen, Freitag, ist ab zwölf Uhr ein Tag der offenen Tür. Insgesamt wollen die GKSChefs bis zu 100 Mill. Euro inves- tieren. Breinbauer: „Rechnen wird sich das erst in 30 bis 40 Jahren.“Die Vermietung laufe gut, sagt er: „Nach Kleinwohnu­ngen gibt es große Nachfrage.“

Auch die Konflikte mit jenen Altmietern, die Beeinträch­tigungen durch die Baustelle kritisiert­en, hätten sich beruhigt, heißt es. Allerdings: Rund 20 Mieter wie Kai Gurschner wehren sich weiter gegen den Einbau eines Lifts, weil sie so Fläche verlören. Die Eigentümer setzen daher rechtliche Schritte, um die Mieter per Gericht zur Duldung der Lifte zu zwingen. Weilhartne­r: „Wenn wir rechtlich nicht durchkomme­n, werden wir die betroffene­n Häuser nicht sanieren.“Mieter Gurschner kann damit leben: „Ich bestehe aber darauf, dass normale Instandhal­tungen trotzdem gemacht werden.“

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Die Eigentümer Karl Weilhartne­r und Gerold Breinbauer freuen sich schon auf die Zusammenar­beit mit Antonia Osberger (Verein Erdlinge) und den FH-Studenten um Anton Bauer (Campus Kuchl).

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