Beim Urlaub wird nicht gespart
2645 Euro geben Österreichs Haushalte für den Sommerurlaub aus. Knapp ein Drittel verbringt ihn im eigenen Land, ansonsten sind Italien, Kroatien und Deutschland die beliebtesten Reiseziele.
2645 Euro geben Österreichs Haushalte für den Sommerurlaub aus. Knapp ein Drittel verbringt ihn im eigenen Land, ansonsten sind Klassiker die beliebtesten Reiseziele.
Nach einem leichten Rückgang 2017 lassen sich die Österreicher den Sommerurlaub heuer wieder mehr kosten. Mit 2645 Euro pro Haushalt ist das Budget um neun Prozent höher als 2016. Damit geben die Österreicher um fast 700 Euro mehr aus als die übrigen Europäer und nur unwesentlich weniger als die Schweizer (2710 Euro).
Trotz politischer Unwägbarkeiten sei die Reisebranche für heuer zuversichtlich, sagt Besim Akinci, Geschäftsführer von Europ Assistance Österreich und Schweiz, einer Tochter des Versicherers Generali. Man profitiere von der stabilen Arbeitsmarktlage sowie den niedrigen Zinsen, die die Österreicher konsumieren ließen, sagt Akinci.
Bei dem von Europ Assistance in 14 Ländern unter 16.000 Bürgern durchgeführten Urlaubsbarometer 2018 geben 30 Prozent der Österreicher an, dass sie heuer Urlaub im eigenen Land machen wollen. Führt die Reise ins Ausland, sind Italien und Kroatien mit sogar steigender Beliebtheit weiter die bevorzugten Reiseziele, Deutschland hat Spanien als drittbeliebteste Destination der Österreicher abgelöst. Gut zwei Drittel verbinden Sommerurlaub mit dem Meer, ein Viertel verbringt die arbeitsfreie Zeit gern auf dem Land, jeweils ein Fünftel zieht es in die Berge oder in die Städte (Mehrfachnennungen möglich). Unter den Metropolen, die die Österreicher zumindest ein Mal im Leben gesehen haben möchten, liegt New York vor Paris und London, sie sind auch international die Traumziele.
Bei der Wahl des Quartiers entscheidet sich noch immer die Mehrheit (61 Prozent, leicht rückläufig) der Österreicher für das Hotel, allerdings nimmt die Nachfrage nach Ferienwohnungen und -häusern sowie Frühstückspensionen zu. Wenig überraschend ist die Bereitschaft junger Menschen (Millennials) höher als die älterer Personen, neue Unterkunftsarten auszuprobieren. Das gilt insbesondere für das Mieten eines Zimmers in einem Privathaus sowie den Tausch der eigenen Wohnung mit einer anderen Person. Und sie haben auch ein stärker ausgeprägtes Bedürfnis, ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen.
Nicht ganz zwei Wochen verbringen die Österreicher im Urlaub, das entspricht dem Durchschnittswert in Europa. Amerikaner urlauben rund zehn Tage, Inder und Chinesen finden mit neun das Auslangen.
Auf Abenteuer lassen sich die Österreicher beim Urlaub offenbar nur ungern ein, für 44 Prozent ist für die Wahl des Urlaubsziels entscheidend, dass sie schon einmal dort waren. Ein ähnlich stabiles Reiseverhalten zeigen auch Belgier, Deutsche und die Schweizer.
Ein Großteil der Europäer will im Urlaub völlig abschalten, zwei Drittel geben an, die Arbeit ganz ruhen zu lassen. Ein Fünftel der Befragten checkt zwar seine E-Mails, reagiert aber nicht unbedingt darauf, zehn Prozent beantworten Mails oder Telefonanrufe. Und für vier Prozent ändert sich im Urlaub nur wenig gegenüber dem Alltag, sie arbeiten zumindest zeitweise. Die Neigung, den Job hinter sich zu lassen, ist bei Briten und Franzosen besonders stark ausgeprägt und bei Europäern generell höher als bei Amerikanern, Indern oder Chinesen.
Das Meer ist für viele die größte Verlockung