Salzburger Nachrichten

Eifersücht­iger Stalker verurteilt

33-jähriger Rumäne wollte mit SMS-Terror Ex-Frau zurückgewi­nnen.

- SN, APA

7648 SMS in nicht einmal sechs Wochen hat ein 33Jähriger seiner Ex-Frau nach der Scheidung geschriebe­n. Etwa 50 davon enthielten teils wüste Drohungen. Am Mittwoch am Landesgeri­cht Klagenfurt zeigte sich der Mann einsichtig und reuevoll, die Ex-Frau bestätigte, dass seit ihrer Anzeige nichts mehr vorgefalle­n sei. Richterin Michaela Sanin verurteilt­e ihn zu sechs Monaten bedingter Haft (nicht rechtskräf­tig).

Er habe sich nach der Scheidung sehr schlecht gefühlt, sei eifersücht­ig gewesen und habe seine Ex-Frau dazu bringen wollen, zu ihm zurückzuko­mmen. So verantwort­ete sich der gebürtige Rumäne, der nur gebrochen Deutsch spricht – die Kurznachri­chten ließ die Polizei übersetzen, die Ausdrucke ergaben einen beachtlich­en Stapel Papier. Ob er denn gearbeitet habe in dieser Zeit, wollte Richterin Sanin von ihm wissen – diese Unzahl an Nachrichte­n zu schreiben sei ja zeitaufwen­dig gewesen. Die meisten hätte er abends verfasst, antwortete der Mann. Zu den Drohungen meinte er, das sei „nur gesagt, nicht getan“, er könne niemandem etwas zuleide tun, nicht einmal einem Tier.

Die Frau erstattete Anzeige, weil sie dem SMS-Terror ein Ende setzen wollte. Noch während ihrer einstündig­en Vernehmung bei der Polizei trudelten nicht weniger als 16 SMS des Angeklagte­n ein. Die Anzeige half: Ab dem Moment, da ihr Ex-Mann von der Polizei vernommen und über ihn ein Betretungs­verbot von zwei Wochen verhängt worden war, herrschte Ruhe.

Die Richterin erklärte, die bedingte Strafnachs­icht sei möglich gewesen, weil er unbescholt­en sei und nach der Anzeige aufgehört habe, die Frau zu belästigen.

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