Laudamotion haut auf die Pauke
Kampfpreise, doppelt so viele Flugzeuge und höhere Gehälter.
Niki Lauda muss mit seiner Fluglinie Laudamotion wegen fehlender Flugzeuge zwar vorerst auf Zürich als Abflughafen verzichten, dafür weitet er das Angebot ab Wien umso schneller aus. Bereits mit Start des Winterflugplans (Ende Oktober) soll sich die Zahl der in Wien stationierten Flugzeuge von vier auf acht verdoppeln. Statt bisher neun soll es bald 29 Ziele geben, mit 100 Flügen wöchentlich will man jährlich 1,8 Millionen Passagiere ab Wien befördern, ab Sommer 2019 sollen es 2,3 Millionen sein.
Außer touristischen Zielen wie Palma de Mallorca, Málaga, Sevilla, Kanarische Inseln oder Larnaca setzt die neue Airline im Winter auf Städteflüge (Paris-Beauvais, London-Stansted, Dublin, Rom, Mailand, Bukarest) und Spezialitäten wie Amman oder Marrakesch. Anlässlich der Freischaltung der neuen Flüge mit heute, Donnerstag, gibt es auch limitierte Kontingente zum Preis von 9,99 Euro, sonst beginnen die Preise ab 19,99 oder 29,99 Euro.
Die Partnerschaft mit Ryanair – die vorerst 24,9 Prozent an Laudamotion hält – ermöglicht es, die mit der Übernahme der insolventen Niki-Reste erworbenen Start- und Landerechte zu bedienen. Die Flotte besteht aus aktuell 21 Flugzeugen, neun Airbus sind von der Lufthansa geleast, zehn Boeing-Flieger stellt Ryanair samt Personal zur Verfügung, zwei Flugzeuge haben Wartungsprobleme. Mit Leasingfirmen verhandelt Lauda über neun weitere Flugzeuge, die er ab 2019 braucht. Betreiber der Website ist Ryanair, in absehba- rer Zeit will man eine eigene Seite betreiben. Die Preisgestaltung liegt bei Laudamotion. Bei der Auslastung strebt man wie Ryanair 95 Prozent an, derzeit sind es rund 85 Prozent. Auch bei den Kosten eifert man den Iren nach, die mit durchschnittlich 42 Euro je Sitz profitabel arbeiten können.
Trotzdem hat Lauda die Pilotengehälter um einmalig bis zu 18.000 Euro (Treuebonus) angehoben, um als Arbeitgeber attraktiv zu sein, denn „Piloten sind absolute Mangelware“. Bei den laufenden Verhandlungen für einen Kollektivvertrag sieht sich Lauda auf gutem Weg, „noch ein, zwei Runden, dann sind wir fertig“. Die geplante Aufstockung des Ryanair-Anteils auf 75 Prozent soll per Kapitalerhöhung erfolgen und keine wettbewerbsrechtlichen Probleme verursachen, erwartet Lauda. „In meiner Logik kann Ryanair/Laudamotion nur den Wettbewerb fördern.“Er rechne daher nicht mit Auflagen.
„Wir brauchen 95 Prozent Auslastung.“Niki Lauda, Laudamotion-Chef