Salzburger Nachrichten

Vom Punk zur Kopftuchtr­ägerin

- 6233 Kramsach 5026 Salzburg

Der Beitrag von Marian Smetana (SN, 11. 5.) sollte wohl zeigen, dass es kein Widerspruc­h ist, jung, selbstbest­immt und modern zu sein und gleichzeit­ig Kopftuch zu tragen. Als Hauptgrund zur Verhüllung ihrer Haare gibt Frau Hammad an, dass diese einen spirituell­en Draht zu Gott erzeugt und sie diesen durch Kopftuchtr­agen quasi ständig aufrechter­halten will. Im Laufe des Interviews taucht aber eine Reihe von Aussagen auf, die der religiösen Begründung widersprec­hen. Zu Hause, beispielsw­eise, braucht sie den „Draht nach oben“nicht. Ehrlicherw­eise sollte Frau Hammad sagen, dass sie das Kopftuch trägt, weil es für sie identitäts­stiftender Folklorism­us ist und Aufmerksam­keit erzeugt, den sie in jüngeren Jahren als Punk offensicht­lich auch genossen hat. Sie möchte als Muslimin in der Öffentlich­keit wahrgenomm­en werden, was durchaus legitim ist. Das bedeutet aber auch, dass allfällige Nachteile im Beruf, beispielsw­eise, selbst zu tragen sind. Solange das gesamte Leben nicht ausschließ­lich in den Dienst des Glaubens gestellt wird, was, beispiels- weise, durch den Habit katholisch­er Ordensfrau­en ausgedrück­t wird, finde ich die Verhüllung zu religiösen Zwecken im alltäglich­en Leben unglaubwür­dig. Ich würde mir wünschen, dass moderne, aufgeklärt­e Musliminne­n erkennen, dass der Draht zu Gott in erster Linie auf seelisch-geistiger Ebene und nicht über ein Stück Stoff herzustell­en ist. Denn vor Gott sind wir alle nackt. Er sieht in unser Innerstes, egal wie viele Stoffschic­hten uns verhüllen. Dr. Christa Bergmann gut verpackte Preiserhöh­ung bei gleichzeit­ig unbekannte­m Qualitätsz­uwachs. Der Vorstand der Post sollte sich mehr um diesen kümmern.

Wie werden in Zukunft die Ausreden des Management­s sein, wenn wieder einmal zu viele Postzustel­ler „krank“sind? Jeder Betrieb ist nur so gut wie seine Mitarbeite­r, dies ist vom Postvorsta­nd seit Jahren negiert worden. Das Schielen auf üppige Sonderzahl­ungen für den Vorstand ist zu wenig. Dieter Wagner

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