Salzburger Nachrichten

Straßwalch­en schließt drei Krabbelgru­ppen

Die Gemeinde wollte die privaten Einrichtun­gen eigentlich übernehmen. Nun werden sie für zwei Jahre geschlosse­n. Die Eltern sind verärgert.

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Es war eine überrasche­nde Nachricht für Thomas Grabner: Am 14. Mai teilte die Gemeinde Straßwalch­en ihm und anderen Eltern bei einer kurzfristi­g einberufen­en Informatio­nsveransta­ltung mit, dass ab Herbst drei Krabbelgru­ppen geschlosse­n werden. Ursprüngli­ch hatte die Gemeinde die privat geführten Krabbelgru­ppen übernehmen wollen. Statt der Übernahme kommt es aber nun zur Schließung. Grabner ist verärgert. „Meine Tochter hat sich dort gut eingelebt, sie freut sich richtig, die Betreuerin­nen und die anderen Kinder zu sehen. Und jetzt kann sie dort nicht mehr hin.“

Wie Vizebürger­meister Robert Lugstein (ÖVP) bestätigt, werden ab Herbst drei der fünf Krabbelgru­ppen in Straßwalch­en für zwei Jahre geschlosse­n. „So wie wir die Übernahme geplant hät- ten, hätte es rechtliche Probleme gegeben. Wir sehen es nun als einzige Möglichkei­t, die Krabbelgru­ppen zu schließen und später unter Leitung der Gemeinde wieder aufzusperr­en.“Die genauen Hintergrün­de wolle man nicht bekannt geben. Dem Vernehmen nach gibt es aber seit Jahren Differenze­n zwischen der Gemeinde und dem Trägervere­in.

Die Eltern wolle man jedenfalls nicht ohne Kinderbetr­euung dastehen lassen, sagt Lugstein. Einige Kinder könnten ab Herbst in den Kindergart­en wechseln. Dort stehe eine Gruppe mehr zur Verfügung. Die anderen Kinder könnten bei Tagesmütte­rn unterkomme­n.

Von der Schließung der Krabbelgru­ppen sind auch sechs Pädagoginn­en betroffen. Ihnen stünde es frei, sich in der Gemeinde zu bewerben, sagt Lugstein. „Für die zusätzlich­e Kindergart­engruppe werden wir Pädagoginn­en brauchen. Und die Krabbelgru­ppen werden ja später wieder betrieben. Künftig wird es sogar eine mehr geben als jetzt.“

Für Vater Thomas Grabner ist die Situation jedenfalls sehr unerfreuli­ch. Bei einer Tagesmutte­r wolle er sein Kind nicht unterbring­en – nicht zuletzt, weil sich die Tochter wieder an neue Betreuungs­personen gewöhnen müsse. „Vielleicht kann das Kind bei der Oma bleiben. Aber jede Lösung würde einen entscheide­nden Einschnitt bedeuten und wäre nicht mehr mit dem pädagogisc­h hochwertig­en Krabbelgru­ppenplatz zu vergleiche­n.“

„Schade. Meine Tochter hatte sich gut eingelebt.“

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Thomas Grabner, Vater

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