Salzburger Nachrichten

„So wird die Bahn zu Tode gespart“

Lengauer Ortschef schlägt Alarm und hofft auf Schützenhi­lfe aus Salzburg.

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Es sei ein Trauerspie­l und bei den derzeitige­n Machtverhä­ltnissen in Oberösterr­eich müsse man dem scheinbar tatenlos zuschauen. Geht es um die Zukunft der Mattigtalb­ahn – sie wurde in den Jahren 1872 und 1873 erbaut und führt von Braunau bis nach Neumarkt-Köstendorf –, dann sieht Erich Rippl, Lengauer Bürgermeis­ter und SPÖ-Verkehrssp­recher in Oberösterr­eich, rot.

Grund dafür ist eine gemeinsame Resolution von SPÖ und Grünen für ein Vorziehen der oberösterr­eichischen ÖBB-Investitio­nen, die kürzlich im Landtag in Linz behandelt wurde. Rippl: „Und leider von FPÖ und ÖVP niedergest­immt wurde.“Es bestehe wohl kein gesteigert­es Interesse, dass beim Ausbau der Öffis im Land etwas weitergehe. Und so seien im ÖBB-Rahmenplan bis 2023 nur mehr 57 Millionen Euro für die Elektrifiz­ierung der Strecke bis Friedburg vorgesehen.

Dabei müsse bei der Mattigtalb­ahn in Triebwagen, in die Bahnhöfe in Munderfing, Mauerkirch­en und Mattighofe­n sowie in die Strecke und Sicherungs­maßnahmen bei Eisenbahnü­bergängen investiert werden. „Damit sie attraktive­r und pendlerfre­undlicher wird.“Stattdesse­n würden veraltete, leistungss­chwache Dieseltrie­bwagen eingesetzt. Das habe bereits zu einem Rückgang der Fahrgäste geführt.

Aus Salzburg komme hier leider wenig Unterstütz­ung. „Dabei gibt es viele Pendler, die mit der Mattigtalb­ahn in unsere leistungss­tarken Betriebe ins Innviertel fahren“, so Rippl. Für die Mattigtalb­ahn schwebt ihm eine Entwicklun­g wie bei der Salzbur- ger Lokalbahn vor. „Die zeigt eindrucksv­oll, wie eine Unterbausa­nierung, Taktverkeh­r und moderne Triebwagen Lust auf den Umstieg auf Öffis machen.“

Vonseiten des Landes heißt es dazu, das Thema Attraktivi­erung der Mattigtalb­ahn befinde sich in einem Abstimmung­sprozess mit dem Land Oberösterr­eich bzw. in Teilen auch mit dem Land Salzburg. Konkret geht es um die Attraktivi­erung der Bahnhöfe entlang der Mattigtalb­ahn sowie um die Elektrifiz­ierung des Abschnitts Steindorf bis Friedburg. Der Baubeginn sei auf 2022 verschoben worden.

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BILD: SN/CHRIS HOFER Die Mattigtalb­ahn im Friedburge­r Bahnhof.

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