KTM baut neue Fahrradfabrik
Im Fahrrad-Boom geben auch die Produzenten Gas. Bei der KTM Fahrrad GmbH in Mattighofen fahren Mitte Juli die Bagger auf. Die Produktionshalle wird abgerissen und neu aufgebaut.
Der 15. Juli ist im Kalender von Stefan Limbrunner, Geschäftsführer von KTM Fahrrad, rot gekennzeichnet. An diesem Tag wird in der alten Produktionshalle in Mattighofen das letzte KTMFahrrad des laufenden Modelljahres zusammengebaut. Dann fahren die Bagger auf. Die Montagebetriebe, die Produktionsflächen, die Verpackungsabteilung, die Arbeitsvorbereitungsund Endprüfstationen, der Motoren- und Lenkereinbau bis hin zur Laufradfertigung werden platt gemacht. Bis August 2019 wird dann an derselben Stelle eine neue, moderne Produktionsstätte hochgezogen. Limbrunner betont: „Wir bauen komplett um.“
In Linienfertigung, „ähnlich wie in einem Autowerk“, werde dann in der neuen Fahrradfabrik gearbeitet. Mit dem Ziel: „Wir wollen mehr Räder auf der gleichen Fläche bauen.“Die Signale stünden auf Wachstum, man wolle effizienter, flexibler und produktiver werden, erklärt Limbrunner. Dafür investiere man nun „einen mittleren einstelligen Millionenbetrag“.
Der Fahrrad-Boom der vergangenen Jahre hat die Produktion bei KTM gehörig angeschoben. Noch vor zehn Jahren, 2008, lag man bei einem Jahresumsatz von 70 Mill. Euro. 2010 knackte man zum ersten Mal die 100-Millionen-Euro-Marke. Die hat man längst hinter sich gelassen. Für heuer rechnet man mit einem Rekordumsatz von 240 Mill. Euro. Insgesamt wird KTM heuer rund 220.000 Fahrräder produzieren. Mittlerweile beschäftigt man je nach Saison zwischen 330 und 350 Mitarbeiter. Angeschoben wird das starke Wachstum vor allem vom E-Bike. Montierte man im Vorjahr noch 65.000 E-Bikes bei KTM in Mattighofen, werden es heuer 85.000 sein. Für nächstes Jahr rechnet man mit einer weiteren Steigerung auf 110.000 Stück. Die werden ab kommendem September in der Übergangsproduktion montiert, die während des Neubaus für neun Monate in die bisherigen Lagerhallen einzieht. Ab 15. August 2019, so steht es auf Limbrunners Zeitplan, sollen dann die ersten Räder für das Modelljahr 2020 in der funkelnagelneuen Produktionshalle montiert werden.
Die nächste Generation der E-Bikes werde noch kompakter, kündigt der KTM-Fahrrad-Geschäftsführer an. Die Schnörkeleien würden weniger, „es wird alles funktionsorientiert“. Der Motor werde zunehmend im Tretlagerbereich integriert, die Batterie im Rahmen. „Es wird integriert, reduziert und optimiert.“