Deutscher verschuldete unter Alkohol- und Cannabiseinfluss Horrorunfall.
Schreckliche Folgen hatte eine Frontalkollision zwischen einem Audi Q7 und einem Fiat Punto an einem Septemberabend 2017 auf der B311 bei Lofer. Der Audi-Fahrer, ein 35-jähriger Deutscher, war damals auf der durch eine Sperrlinie getrennten Straße komplett auf dem Gegenfahrstreifen unterwegs, als er mit seinem SUV in den entgegenkommenden Kleinwagen einer Altenpflegerin (50) prallte. Die Frau – Mutter von drei Kindern – starb.
Am Donnerstag stand der Deutsche, ein Ingenieur aus Bayern, wegen grob fahrlässiger Tötung am Landesgericht vor Richterin Gabriele Glatz. Laut Strafantrag hatte er zur Zeit des Unfalls 0,83 Promille Alkohol im Blut – zudem wurden Spuren von Cannabis festgestellt.
Der Angeklagte (Verteidiger: RA Sebastian Kinberger) sagte in leisem Ton, „dass es eine spontane, leider sehr dumme Aktion war, dass ich noch ins Auto gestiegen bin“. Freunde von ihm, so der Deutsche, seien damals schon zwei Tage in Saalbach „zum Radfahren“gewesen: „Am Tag des Unfalls, es war ein Freitag, war ich am Nachmittag zu Hause und habe drei, vier Bier getrunken. Da hat mich einer der Freunde angerufen und gesagt, ich solle doch noch nachkommen. Leider hab ich mich überre- den lassen.“Dass der 35-Jährige, wie er beteuerte, bereits am Tag vor dem Unfall den bis dahin letzten Joint geraucht habe, hielt Gerichtsmediziner Fabio Monticelli für nicht pausibel: „Das muss zwei bis sechs Stunden vor dem Unfall gewesen sein.“Laut KfzGutachter Gerhard Kronreif blieb der Angeklagte damals nach einem Überholmanöver weiter auf dem Gegenfahrstreifen und prallte mit seinem Audi reaktionslos in den Fiat. Dazu der Deutsche: „Ich weiß nichts mehr von einer Sperrlinie. Ich dachte damals, meine Fahrbahn sei dort zweispurig. Die Richterin verurteilte den Angeklagten zu einem Jahr unbedingter Haft. Nicht rechtskräftig. Zudem muss er den drei Kindern des Opfers, vertreten von RA Franz Essl, je 3000 Euro Teilschmerzensgeld zahlen.