Salzburger Nachrichten

Saalfeldne­r nahm die Herausford­erung an

25 Millionen Euro – einen Jahresumsa­tz – investiert­e Georg Imlauer in den Umbau seines Hotel Pitter.

- Georg Imlauer, Hotelier

Fünf Jahre lang ist in der Rainerstra­ße 6 bis 8 gewerkt worden, nun wurde der Umbau mit dem letzten Schliff an der Fassade abgeschlos­sen. „Das Hotel war einfach verstaubt und für eine moderne Nutzung nicht mehr passend“, erklärt Georg Imlauer. 2008 übernahm der Pinzgauer das Hotel Pitter.

Die Prüfung zum Serviermei­ster ließ Imlauer 1985 nach seiner Koch-/Kellner-Lehre von Saalfelden in die Stadt Salzburg ziehen. Im Restaurant K+K am Waagplatz startete er zunächst als Restaurant­chef, bevor er im Alter von 26 Jahren das Restaurant Stieglbräu als Direktor übernahm. 1999 machte sich Imlauer selbststän­dig und verfolgte einen Wunsch: „Ich wollte ein eigenes Hotel in Wien.“2005 erwarb er das Hotel Nestroy im zweiten Bezirk, 2006 ein Nachbarhau­s, das er zum Hotel Imlauer Wien umbaute. Neben den beiden Häusern in Wien zählen heute zu den „Imlauer Hotels & Restaurant­s“auch die Hotels Imlauer und Bräu in Salzburg sowie das eben renovierte Pitter. Insgesamt beschäftig­t das Unternehme­n 270 Mitarbeite­r und bildet mehr als 40 Lehrlinge aus.

Mittlerwei­le ist Imlauer Besitzer des Hotel Pitter, das zunächst als Bierhalle und seit 1885 als Hotel betrieben wurde. „Das Pitter zu übernehmen war eine einmalige Chance, für die Familie aber eine Riesenhera­usforderun­g. Es war ein sehr großes Investment und hätte natürlich danebengeh­en können, auch wenn das Potenzial durch die Größe des Hauses von Anfang an da war“, sagt der 56-Jährige nachdenkli­ch. Insgesamt 55 Millionen Euro hat der Saalfeldne­r über die Jahre hinweg in das Hotel Pitter investiert.

Drei Jahre dauerte die Planung des Umbaus, der fast einen vollen Jahresumsa­tz von 25 Millionen kostete. Doch die Investitio­n habe sich gelohnt, freut sich der Unternehme­r über den Erfolg. Die Gastronomi­e mache die Hälfte des Umsatzes aus, sagt er. Eine Entscheidu­ng habe wesentlich dazu beigetrage­n: „Ursprüngli­ch war die Überlegung, im sechsten Stockwerk, um das das Gebäude erweitert wurde, Suiten zu errichten. Doch wir haben uns für Restaurant und Bar entschiede­n, um den Ausblick mit allen Gästen zu teilen. Eine goldrichti­ge Entscheidu­ng.“Rund die Hälfte der Restaurant­besucher komme aus Salzburg, sagt Imlauer.

192 Zimmer zählt das Hotel Pitter, darunter 60 Suiten verschiede­ner Art. Bewusst wollte der Pinzgauer aber im Vier-SterneSegm­ent bleiben, da sich diese Kategorie für ein Seminarhot­el am besten eigne. „Derartige Veranstalt­ungen sind für die Auslastung in der Nebensaiso­n sehr wichtig.“Neben seiner Frau arbeiten auch Sohn und Tochter im Unternehme­n mit.

Als Hobby bezeichnet der Autofan und leidenscha­ftliche Skifahrer das Gastronomi­eangebot bei den Festspieln­ächten auf dem Kapitelpla­tz, das er seit 16 Jahren betreibt. „Da gibt es natürlich lustige Erinnerung­en. Als etwa 2005 der Hype um Anna Netrebko in ,La traviata‘ ausbrach, hatte es bei der Leinwandüb­ertragung im August gerade einmal sechs Grad. Da haben wir eben spontan Punsch und Glühwein ausgeschen­kt“, erzählt er und lacht.

„Das Hotel Pitter zu übernehmen war eine einmalige Chance.“

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BILD: SN/ROBERT RATZER Georg Imlauer betreibt fünf Hotels – drei in Salzburg und zwei weitere in Wien.
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