Hochwasser ließ zwei Brücken einstürzen Im August 1959 sitzt der Schock tief: Die Fluten verursachen in Salzburg gewaltige Schäden.
Am 13. August 1959 wird Salzburg von einem Jahrhunderthochwasser heimgesucht. Die „Salzburger Nachrichten“schreiben am Tag darauf von der „furchtbarsten Katastrophe seit 1920“. Landeshauptmann Josef Klaus ruft alle Salzburger auf, angesichts „dieser Katastrophe ungeahnten Ausmaßes zu helfen“.
Was war passiert? Die spektakulärsten Folgen der Flut gab es in der Stadt Salzburg. Um 11.50 Uhr stürzt die Hellbrunner Brücke ein, das war eine alte Pionierbrücke rund 150 Meter oberhalb der heutigen Brücke. Gleichzeitig werden alle Brücken und Stege im Stadtgebiet gesperrt. Mit gutem Grund: Denn in den Abendstunden (18.50 Uhr) stürzt auch die Autobahnbrücke in Salzburg-Nord ein.
Was sich rund um diesen Einsturz abspielt, wird als haarsträubend bezeichnet. Als sich bereits ein Brückenpfeiler senkte, musste Straßenmeister Arnstorfer alle Hebel in Bewegung setzen, um die Menschen von der Brücke fernzuhalten.
Neugierige wollten noch immer das Hochwasser von der Brücke aus bestaunen. Ein Salzburger Uhrmacher, der als Letzter über die schon schwankende Brücke fuhr, kam wie durch ein Wunder mit dem Leben davon. Offenbar hatte man in der Stadt der Brücke zu lange zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Schon während des Baus zwischen 1938 und 1940 hatte es ein Hochwasser gegeben, das Spuren hinterlassen hatte. Später fielen im Bereich der Autobahnbrücke Bomben. Techniker hatten schon länger vor dem Jahrhunderthochwasser festgestellt, dass der eingestürzte Pfeiler sich um fünf Zentimeter gesenkt hatte. Gewaltige Schäden, die damals mit rund 500 Mill. Schilling beziffert wurden (heute wären das etwa 250 Mill. Euro), betrafen aber alle Landesteile. So wurden auch in Hallein die Industrie-Eisenbahnbrücke Kaltenhausen und die Brücke über den Georgskanal ein Raub der Fluten.
Rund um Oberndorf wiederum waren rund 15 Quadratkilometer überflutet. Hunderte Familien mussten ihre Häuser verlassen. Die Bevölkerung wurde gewarnt, ungekochtes Trinkwasser zu verwenden.