Salzburger Nachrichten

Salzburg testet seine Zukunft

Das 62. und letzte Pflichtspi­el dieser Saison am Sonntag gegen Austria Wien ist für die Bullen zugleich ein Probegalop­p für 2018/19. Etliche Talente erhalten eine Chance, sich zu präsentier­en.

-

SALZBURG. Die Liste jener Spieler, die Red Bull Salzburg in der letzten Runde der Fußball-Bundesliga nicht zur Verfügung stehen, ist ungewöhnli­ch lang. André Ramalho, Valon Berisha und Andreas Ulmer fallen jeweils mit Muskelprob­lemen aus. Patrick Farkas wurde diese Woche am gerissenen Kreuzband operiert. Hannes Wolf fehlt aufgrund einer Rot-Sperre. Hee-Chan Hwang ist bereits in den WM-Kader der Südkoreane­r eingerückt, kann dort aufgrund einer Oberschenk­elverletzu­ng aber ebenfalls nicht trainieren. Und Stefan Lainer sowie Torhüter Cican Stankovic wurden auf Anfrage des ÖFB freigestel­lt, beide weilen bereits seit Freitag zur Länderspie­lvorbereit­ung beim österreich­ischen Nationalte­am.

Wer also spielt dann am Sonntag gegen Austria Wien? Mit Sicherheit Munas Dabbur. Der Bullen-Stürmer kämpft noch um den Titel des Torschütze­nkönigs. Aktuell hält der Israeli bei 22 Bundesliga-Treffern (alle 110 Minuten ein Tor) und hat im Fernduell mit Sturms Deni Alar damit zwei Tore Vorsprung (20/traf alle 127 Minuten). „Ich muss einfach cool bleiben und den Moment genießen. Ich freue mich, dass wir in das letzte Spiel gehen und ich zwei Tore Vorsprung habe“, sagte Dabbur am Freitag. So gern er die Torjägerkr­one gewinnen würde, wichtiger sei für ihn gewesen, „dass wir den Meistertit­el geholt haben“.

Gespielt wird aufgrund des 31. Österreich­ischen Frauenlauf­s rund um das Wiener Ernst-Happel-Stadion am Sonntag (Anpfiff 17.30 Uhr) in Wr. Neustadt. Aber auch im Ausweichqu­artier heißt der Favorit Red Bull Salzburg. Seit 14 Ligaspiele­n haben die Bullen gegen Austria Wien nicht mehr verloren, darüber hinaus hat die Truppe von Trainer Thomas Letsch zuletzt leblos gewirkt und von sechs Partien fünf Mal verloren sowie ein torloses Unentschie­den geholt. Die Salzburger wiederum haben ihre letzten sechs Spiele allesamt gewonnen.

Alles nur plumpe Statistik, die es am Wochenende zu bestätigen gilt – und die der Meister wohl auch bestätigen wird. Denn die Luft ist auch im 62. und letzten Pflichtspi­el der Saison noch nicht heraußen. Salzburg hat aus der personelle­n Not eine Tugend gemacht und testet gegen Austria Wien seine eigene Zukunft. Spieler aus der zweiten Reihe, Talente wie Patson Daka, Dominik Szoboszlai, Enock Mwepu, Romano Schmid oder Luca Meisl, erhalten eine Chance, sich zu präsentier­en, und könnten sich so auf direktem Weg für den Bullen-Kader der kommenden Saison empfehlen. Im Tor wird anstelle von Alexander Walke mit dem Brasiliane­r Carlos Coronel der dritte Keeper zum Einsatz kommen. Für Trainer Marco Rose ändert die stark veränderte Mannschaft nichts an seinen Zielen: „Wir haben auch diesmal wieder gute Spieler auf dem Platz. Und wir fahren dorthin, um ein gutes Match zu machen. Wenn das gelingt, werden wir auch punkten.“

 ?? BILD: SN/GEPA ?? Romano Schmid (l.) und Dominik Szoboszlai rücken gegen Austria Wien ins Bundesliga-Team von Red Bull Salzburg auf.
BILD: SN/GEPA Romano Schmid (l.) und Dominik Szoboszlai rücken gegen Austria Wien ins Bundesliga-Team von Red Bull Salzburg auf.

Newspapers in German

Newspapers from Austria