Bauträger stecken im Dilemma
Zuerst danke für den pointierten „Stammtisch“über die Riedenburg (SN-Lokalteil vom 18. 5. 2018). Er hat in allen Punkten völlig recht. Nicht nur als Anrainer, sondern auch als Mitarbeiter eines Bauträgers, jedoch nicht der beiden betroffenen Firmen, ist dieses Bauvorhaben für mich sehr interessant.
Aber auch als Bürger der Stadt Salzburg, des Landes Salzburg, der Republik Österreich, quasi als „geldgebender“Steuerzahler, beobachte ich schon lange den Salzburger Wohnbau.
Grundsätzlich ist in einer Stadt wie Salzburg die Idee gut, verdichtet zu bauen, bzw. eine Nachverdichtung zu genehmigen eigentlich sinnvoll. Aber nur dann, wenn es auf dem betreffenden Baugrundstück sinnvoll ist. Der Stadtteil Riedenburg ist schon „verdichtet“, jedoch nicht in dieser Höhe und Dichte.
Das Dilemma für den Bauträger ist jedoch der Kaufpreis, das darf ich am Beispiel der ehemaligen Kaserne Riedenburg darstellen.
Die Kaserne gehört dem Bund (also allen österreichischen Staatsbürgern), dieser beauftragt die BIG (Bundesimmobiliengesellschaft, gehört allen österr. . . eh schon wissen) zu verkaufen. Die BIG muss den höchstmöglichen Preis herausschlagen und führt eine „Versteigerung“durch.
Der gemeinnützige Bauträger gswb (gehört Stadt und Land Salzburg, also allen Salzburgern) kauft das Grundstück und will geförderten (Miet-)Wohnbau errichten. Da jedoch die Miete durch die Wohnbauförderung gedeckelt ist, ist der Bauträger aus kalkulatorischen Gründen gezwungen, einen Teil des Grundstücks dem gewerblichen Bauträger UBM zur Verfügung zu stellen. Dieser zahlt dafür einen hohen Preis, da er auch im Verkauf höhere Preise erzielen kann.
Weiters muss die gswb auch sehr viele Wohnungen errichten, dass es sich kalkulatorisch ausgeht.
Somit kommen solche Kommentare wie von Stadtrat Johann Padutsch zustande und keiner hat’s gewusst.
Dazu gesellt sich der Gestaltungsbeirat, wie man in den letzten Jahren gesehen hat eine völlig sinnlose Institution.
Ich habe mir zu dieser Situation Gedanken gemacht und bin zu folgendem Schluss gekommen: Wir alle (Bund) verkaufen uns (gswb – Stadt/Land) teuer ein Grundstück, das uns nichts gekostet hat, damit wir uns selber einen schönen Stadtteil am Tor zur Altstadt fürchterlich verbauen.
Von dieser Kritik sind die beiden betroffenen Unternehmen gswb und UBM ausdrücklich ausgenommen. Ivica Salic