Salzburger Nachrichten

SPÖ kritisiert „Machtrausc­h der ÖVP“

Opposition­schef Walter Steidl geht mit der neuen Regierung hart ins Gericht. Die Arbeiterka­mmer mahnt Verbesseru­ngen bei Arbeitsmar­kt, Wohnen und Kinderbetr­euung ein.

- tau, beg

SALZBURG. Mit massiver Kritik empfängt die stärkste Opposition­spartei, die SPÖ, die neue Landesregi­erung. SPÖ-Chef Walter Steidl sieht die ÖVP „im Machtrausc­h“. Die ÖVP habe kaum auf Forderunge­n verzichten müssen und das Arbeitspro­gramm sei mutlos und ohne Visionen.

„Was bislang an Ergebnisse­n der Koalitions­verhandlun­gen zwischen der ÖVP und ihren grün-pinken Mehrheitsb­eschaffern bekannt ist, zeigt, dass Salzburg in den kommenden fünf Jahren eine ÖVP-Alleinregi­erung haben wird“, so Steidl. Am umstritten­en „Millioneng­rab“und Haslauers Lieblingsp­rojekt Gitzentunn­el werde weiter festgehalt­en. „Die wichtigste­n Ressorts sind fest in schwarzer Hand und Grün-Pink ist nicht mehr als der modern-liberale Koalitions­anstrich ohne Kompetenze­n.“

Steidl: „Die Grünen forderten trotz ihrer Ankündigun­g im Wahlkampf nicht einmal das Verkehrsre­ssort ein.“Und NeosChef Sepp Schellhorn führe die Wähler an der Nase herum, indem er keine Verantwort­ung als Landesrat übernehme. Dass die ÖVP den Zweiten Landtagspr­äsi- denten nicht an die zweitstärk­ste Kraft (die SPÖ) vergebe, „war zu erwarten“. Sehr bezeichnen­d sei aber, dass Grüne und Neos „Wasser predigen und Wein trinken“. Ihre Ankündigun­gen zu mehr Kontrolle und mehr Transparen­z seien Schall und Rauch. Gelebte Demokratie schaue anders aus. Umso wichtiger werde die „harte, aber gewohnt konstrukti­ve“Arbeit der SPÖ in der Opposition sein.

Grundsätzl­ich konstrukti­v reagierte Steidls Parteifreu­nd Peter Eder als Salzburgs Arbeiterka­mmer-Präsident. Die AK werde die neue Regierung dort unterstütz­en, wo sie Maßnahmen für die Arbeitnehm­er umsetze und das Leben für die Salzburger spürbar verbessere. „Die Regierung kann auf uns zählen, wenn sie Akzente am Arbeitsmar­kt setzt, leistbares Wohnen, echte Wahlfreihe­it bei der Kinderbetr­euung und Investitio­nen in Bildung, Pflege und Verkehr verwirklic­ht.“

Keine Reaktion auf die Ressortver­teilung war am Freitagnac­hmittag von der zweiten Opposition­spartei, der FPÖ, zu erhalten. „Wir werden uns den Koalitions­vertrag nun in Ruhe anschauen und analysiere­n“, sagte Pressespre­cher Dom Kamper. Heute, Samstag, werde die FPÖ eine Stellungna­hme abgeben.

„Die wichtigste­n Ressorts sind fest in schwarzer Hand.“ Walter Steidl, SPÖ-Chef

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria