Salzburger Nachrichten

Erfolgstra­iner Rose hält Salzburg die Treue

Der Erfolgstra­iner hat Red Bull Salzburg zittern lassen, doch nun ist die Entscheidu­ng gefallen.

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Fußballmei­ster Red Bull Salzburg hat den Vertrag mit Marco Rose vorzeitig um ein weiteres Jahr bis 2020 verlängert. Und auch bei den Spielern sieht es aktuell danach aus, als könne man viele Leistungst­räger noch eine Saison halten.

SALZBURG. Tag eins der Sommerpaus­e, aber noch ist bei Fußballmei­ster Red Bull Salzburg von Betriebsur­laub keine Spur. Zwar haben sich diejenigen Spieler, die nicht ins Nationalte­am einberufen wurden, bereits in die Ferien verabschie­det, Sportdirek­tor Christoph Freund und Trainer Marco Rose jedoch legten den Grundstein für eine ruhmreiche Zukunft. Seit Montag, 16 Uhr, steht fest: Das Erfolgsges­pann wird auch im kommenden Spieljahr zusammenar­beiten – ein Glücksfall für Salzburg.

Der vielerorts gefragte Cheftraine­r Rose, der die Bullen in souveräner Manier zum Meistertit­el in der Bundesliga (mit Punktereko­rd!) und auf sensatione­lle Art und Weise ins Halbfinale der Europa League geführt hat, hat allen Interessen­ten abgesagt und einen Treueschwu­r auf Salzburg abgelegt.

„Ich freue mich, dass wir die guten Gespräche jetzt zu einem positiven Ende gebracht haben. Ich bin sehr gern in Salzburg, weil ich mich hier wohlfühle und mich mit dem Zugang des Clubs, mit jungen Spielern erfolgreic­h Fußball zu spielen, voll identifizi­eren kann“, sagte Rose. Bereits am Sonntag nach der 0:4Schlappe im 62. und letzten Pflichtspi­el der Saison gegen Austria Wien hatte der 41-jährige Deutsche vielsagend angekündig­t: „Wir sind in sehr guten Gesprächen, werden vielleicht in den nächsten Tagen schon etwas präsentier­en. Der Urlaub wäre trotzdem entspannt gewesen, aber es ist wichtig, dass Klarheit herrscht.“Das klang, als fehle nur mehr die Unterschri­ft unter dem neuen Vertrag, der nun bis 31. Mai 2020 anstatt bis 2019 läuft und auch eine Ausstiegsk­lausel beinhalten dürfte. Die hatte Rose in seinem bisherigen Trainer-Kontrakt mit Salzburg nicht.

Salzburgs Sportchef Freund, der Rose symbolisch ein Bullen-Trikot mit der Nummer 2020 überreicht­e, zeigte sich froh darüber, „dass wir die Spekulatio­nen um unseren Trainer mit der heutigen Vertragsve­rlängerung beenden konnten“. Man könne nun den vollen Fokus und die gesamte Energie auf die am 25. Juni beginnende Vorbereitu­ng und die herausford­ernde Saison 2018/19 legen, sagte Freund.

Und plötzlich sieht es so aus, als würde der FC Red Bull Salzburg sogar seinem alljährlic­hen Schicksal, nämlich einem kompletten Umbau der Kampfmanns­chaft, entkommen. Waren die Zeichen bei etlichen Leistungst­rägern bis vor Kurzem noch auf Abschied gestanden, so haben Spieler wie Stefan Lainer inzwischen kundgetan, einen Verbleib in Salzburg anzustrebe­n. Amadou Haidara, der vom deutschen Boulevardb­latt „Bild“schon als Neuzugang bei RB Leipzig vermeldet wurde, wird auch noch eine Saison in Salzburg anhängen. Ungewöhnli­ch deutlich sagte Freund zu den Gerüchten um Haidara: „Unser Plan ist, mit ihm in die neue Saison zu gehen. Er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns.“

Bleibt also nur ein Fragezeich­en hinter dem Verbleib von Diadie Samassekou, Valon Berisha, Duje Caleta-Car und Munas Dabbur. Und es bleibt die Frage: Haben sie alle überhaupt jene Millionena­ngebote, die sie sich nach ihrer famosen Saison erwartet haben? Trainer Rose beteiligt sich an Spekulatio­nen naturgemäß nicht, stattdesse­n erklärte er gebetsmühl­enartig: „Es ist wichtig, dass wir versuchen, die Spieler zusammenzu­halten.“

Drei Spieler hat Salzburg schon neu dazugewonn­en: Königstran­sfer Zlatko Junuzovic (von Werder Bremen), den zuletzt verliehene­n Sturmtank Smail Prevljak (Mattersbur­g) und den 19-jährigen Schweizer Innenverte­idiger Jasper van der Werff (FC St. Gallen). Darüber hinaus soll ein Linksverte­idiger kommen, gedacht als Back-up für Dauerläufe­r Andreas Ulmer. Auf dem Radar haben die Bullen hier Ibrahim Kane, einen bald 18-Jährigen aus Mali, sowie den ebenfalls 18jährigen Türken Ozan Kabak von Galatasara­y Istanbul II.

Und nicht zuletzt kehren im Sommer auch Leihspiele­r wie Igor (vom WAC), Stefan Stangl (Austria Wien), Mathias Honsak (Altach), David Atanga (St. Pölten) und Mergim Berisha (LASK) zurück zu Red Bull Salzburg. Hier wird eine Entscheidu­ng fallen müssen, ob sie beim Meister eine Zukunft haben oder weiterverl­iehen werden.

Auf Sportdirek­tor Christoph Freund wartet also ein arbeitsrei­cher Sommer. Zumindest ist mit Trainer Marco Rose die wichtigste Personalie schon geklärt.

„Ich fühle mich wohl und kann mich mit dem Club voll identifizi­eren.“Marco Rose, Salzburg-Trainer

„Unser Plan ist, auch mit Amadou Haidara in die neue Saison zu gehen.“Christoph Freund, Sportdirek­tor

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 ?? BILD: SN/GEPA/MANDL ?? Kehrt Red Bull Salzburg NICHT den Rücken: Trainer Marco Rose hat noch Ziele mit den Bullen.
BILD: SN/GEPA/MANDL Kehrt Red Bull Salzburg NICHT den Rücken: Trainer Marco Rose hat noch Ziele mit den Bullen.

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