Der kurze Weg von Aerosmith zu Thomas Bernhard
Das Upper Austrian Jazz Orchestra schafft wieder neue Verbindungen.
Einer berühmten Theorie zufolge ist die Welt so klein, dass wir nur sechs Schritte brauchen, um eine Verbindung zu einem beliebigen anderen Menschen herzustellen. Dazu müssen wir nur jemanden kennen, der wieder jemanden kennt, der seinerseits wieder … und so weiter. Um eine solche gedachte Linie zwischen einer heimischen Jazzinstitution und vielen großen Popstars der vergangenen Jahrzehnte zu ziehen, braucht es nicht einmal sechs Schritte.
Was das Upper Austrian Jazz Orchestra mit den Dire Straits, mit Aerosmith, Paul Simon, Billy Joel oder Paul McCartney verbindet, ist schneller erklärt: Sie alle riefen, wenn sie mit ungewöhnlichen Sounds überraschen wollten, den US-Virtuosen Mike Mainieri an. Der Vibraphonist veredelte mit seinem Spiel freilich nicht nur Popsongs, sondern spielte mit vielen Jazzgranden und schrieb sich mit seiner Band Steps Ahead in die Musikgeschichte ein. Nun ist Mainieri mit dem Upper Austrian Jazz Orchestra unterwegs.
Es ist eine doppelte Geburtstagstour. Mainieri feiert den 80er, das UAJO sein 25-jähriges Bestehen. Im Zentrum stehen da auch die Songs von Steps Ahead. Der Name hat mit der oben erwähnten Theorie freilich nichts zu tun. Das UAJO hat hingegen das Prinzip der kurzen Wege oft vorgezeigt: Es brachte Bruckner mit Jazz auf einen Nenner, oder überzeugte mit der Behauptung: „Thomas Bernhard groovt.“Mit Jazzlegende Mainieri ist es nun am Mittwoch in Linz (Musiktheater) zu hören, am Freitag in Hallein (Stadttheater), am Samstag in St. Pölten (MM Jazzfestival) und am Sonntag im Porgy & Bess.