Der Sommer bekommt in St. Johann Vorrang
Der Masterplan wird präsentiert. Im Streit um den Hausberg muss das Winterkonzept noch warten.
Zwei Jahre lang haben Bürgerinnen und Bürger an der Zukunftsstrategie der Pongauer Bezirkshauptstadt mitgearbeitet. Heute, Dienstag, geht dieser Stadtentwicklungsprozess nun ins Finale. Ein Thema bleibt offiziell noch ausgespart, ist aber hinter den Kulissen das heißeste: die Zukunft des kleinen Skigebietes am Hahnbaum, dem Hausberg St. Johanns.
Am Wochenende traf sich die Bürgerinitiative Pro Hahnbaumsessellift mit Grundeigentümern und Anrainern und in einer Woche gibt es ein weiteres Gipfelgespräch mit der Gemeinde, den Alpendorf Bergbahnen und dem Tourismusverband. Der ursprüngliche Vorschlag der Bergbahnen, den Betrieb des Hahnbaum-Doppelsessellifts einzustellen und diesen nur durch einen kürzeren Schlepplift zu ersetzen, hat große Aufregung verursacht – die SN berichteten. Die Schließung ist vorerst vom Tisch. Um mehr Zeit zu gewinnen, wird heute nur das Hahnbaum-Sommerkonzept vorgestellt. In der Folge soll ein neues Winterkonzept „unter der Einbeziehung der Bürgerinitiative“erarbeitet werden. Das Ziel ist laut Bürgermeister Günther Mitterer (ÖVP), „ein attraktives Konzept auf die Beine zu stellen, das vor allem den Skibetrieb nachhaltig sichern soll“.
Die Bürgerinitiative hat nach eigenen Angaben schon mehr als 3600 Unterschriften für die Erhaltung des Sessellifts gesammelt. Sie fordert ein Gesamtkonzept für das ganze Jahr und auch einen Sommerbetrieb des Sessellifts. Ein solcher ist derzeit nicht vorgesehen. Dem Vernehmen nach geht es im Sommerkonzept vor allem um Spielplätze als Angebote für drei Zielgruppen: Kleinkinder, Kinder und Jugendliche. Diskutiert wurde auch eine Sommerrodelbahn. Mario Janska von der Pro-Hahnbaum-Initiative kann sich etwa eine Rollerund Mountaincart-Bahn wie in Mönichkirchen am Wechsel (Niederösterreich) vorstellen.
Grundsätzliche Meinungsverschiedenheiten gibt es darüber, ob der Hahnbaum touristisch genutzt werden soll oder als Naherholungsgebiet für die Einheimischen. Auf touristische Angebote zu verzichten wäre „fahrlässig“, sagt Janska. Ein „Halligalli“freilich sollte es nicht werden.
Der Informationsabend und die Präsentation des Masterplans durch die Firma ISK aus Dornbirn und durch Experten beginnen heute Abend um 19 Uhr im Kulturund Kongresshaus Am Dom. An sogenannten Marktständen werden neun Bereiche einzeln vorgestellt und diskutiert: Zentrumsentwicklung, Freizeitanlage, organisiertes Flächen- und Immobilienmanagement, Verkehrsentwicklung, Besucherstromlenkung, Erhöhung der Wertschöpfung, Familie und Soziales, Kultur und Jugend.