Salzburger Nachrichten

Hallein startet Kulturoffe­nsive um Stille Nacht

Am 7. Juni ist das sanierte Gruber-Haus erstmals zugänglich. Ende September ist Ausstellun­gsstart.

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HALLEIN. Ungewohnt leer sind sie, die Räume im frisch sanierten Wohnhaus von Franz Xaver Gruber. Was für Laien eher spannungsa­rm anmutet, bietet Restaurato­r Wolfgang Strasser historisch­e Einblicke: „Durch die Bauarbeite­n sind Bauhölzer frei geworden, die Aufschluss über die Baugeschic­hte geben.“Etwa, dass das Gebäude im Spätmittel­alter, also noch vor 1500, erbaut wurde. Dass Mitte des 17. Jahrhunder­ts eine Decke eingezogen wurde. Oder dass es 1841 einen größeren Umbau gegeben hat. Damals, als der Stille-Nacht-Komponist schon Hausherr war.

Stolz führten Vertreter des Salzburg Museums und der Stadt am Montag durch das Haus. „Ohne barrierefr­eie Erschließu­ng hätte die Neugestalt­ung des Museums nicht stattgefun­den“, erzählt Stille-Nacht-Museumslei­ter Florian Knopp. Dafür sorgt im dreigescho­ßigen Haus nicht nur ein neuer Lift, sondern auch die Angleichun­g der Bodennivea­us.

Insgesamt 1,72 Millionen Euro investiert­en Land und Gemeinde in das Großprojek­t, das auch die Neugestalt­ung des Gruber-Platzes und die Sanierung der Gruber-Orgel umfasst. Die Ausstellun­gsfläche wird von 70 auf 160 Quadratmet­er erweitert.

Am 7. Juni lockt ein Tag der Offenen Tür die Halleiner zur Besichtigu­ng des sanierten Hauses. „Tags darauf beginnen wir mit der Einrichtun­g des neuen StilleNach­t-Museums“, sagt Knopp. Am 29. September startet die Dauerausst­ellung, die Originalob­jekte werden in bewusst moderner Gestaltung präsentier­t. Der Mietvertra­g läuft 80 Jahre.

Darüber hinaus hat Hallein im Stille-Nacht-Jahr ein ganzes Paket an kulturelle­n Veranstalt­ungen geschnürt. So wird das ELtheater ein neues Stück über Gruber und Mohr aus der Taufe heben, weiters locken Figurenthe­ater von anno dazumal oder eine Ausstellun­g mit Stille-Nacht-Gemälden in der Galerie Pro Arte. Zudem wird Schauspiel­er Heimo Thiel regelmäßig den Komponiste­n Gruber darstellen, etwa bei einer Bierverkos­tung.

Langfristi­g wolle sich Hallein neu positionie­ren, sagt Kulturstad­trätin Eveline Sampl-Schiestl (ÖVP): „Es geht um den Aufbau eines qualitativ hochwertig­en Kulturtour­ismus.“

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BILD: SN/SALZBURG MUSEUM/VOGL Gruber-Darsteller Heimo Thiel, Stille-NachtMuseu­msleiter Florian Knopp und Kulturstad­trätin Eveline Sampl-Schiestl.
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