Dürfen die Hunde Knochen haben?
Beim Anblick eines Knochens läuft den meisten Hunden das Wasser im Mund zusammen. Aber Tierbesitzer sind sich unsicher. Sind Knochen nun gut oder schlecht?
Christian H. fand das Angebot sehr nett: Ein benachbarter Gastwirt hatte die Idee, ihm täglich die Suppenknochen für Hündin Bella zu überlassen. Drei Tage später – Bella hatte inzwischen etliche gekochte Rindsknochen verdrückt – warf sie sich auf den Boden, winselte und jaulte.
Wenn Knochen in großen Mengen verfüttert werden, verursachen sie schwere Verstopfungen und heftige Bauchschmerzen. Trotzdem darf man Knochen nicht pauschal verurteilen. Richtig gefüttert können sie sogar gesund sein. Sie enthalten wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente, sorgen für strahlende Zähne und bieten zusätzlich eine schöne Beschäftigung. Allgemein gilt: Kein Hund muss Knochen fressen, damit er gut und ausgewogen ernährt ist. Aber die meisten freuen sich darüber. Ein paar Grundregeln:
1. Knochen nur roh füttern. Einerseits werden beim Erhitzen wertvolle Inhaltsstoffe zerstört, andererseits wird die Knochensubstanz beim Kochen porös und kann leicht splittern.
2. Knochen von Jungtieren verwenden. Sie sind kleiner, dünner, weicher und deshalb als Hundefutter gut geeignet. Besonders beliebt bei den Vierbeinern: rohe Brustbeine oder Rippen von Kälbern oder Lämmern.
3. Geflügel ist auch erlaubt. Viele Hundehalter haben im Kopf, dass Geflügelknochen tabu seien. Das stimmt nur, wenn sie gegart wurden. Hunde dürfen rohe Geflügelknochen ohne Weiteres bekommen.
4. Vorsicht mit Markknochenscheiben. Sie sind meist scharfkantig und verkeilen sich leicht im Maul, wenn der Hund sie ausschleckt. Dann muss oft der Tierarzt eingreifen. Deshalb: Lieber nicht.
5. Keine Wildschweinknochen nehmen. Sie könnten mit dem gefährlichen Erreger der „Pseudowut“infiziert sein; Hausschweine sind in Österreich frei davon. Auf Wild sollte allgemein verzichtet werden.
Mein Tipp: Zwei Mal pro Woche ist genug. Damit kommen Hunde in der Regel auch dann gut zurecht, wenn einmal ein schwerer verdauliches Stück dabei war. Überhaupt gibt die Verdauung die beste Auskunft zur Verträglichkeit: Solang beim Äußerln alles reibungslos klappt, gibt es keinen Grund zur Sorge.
Wer aus Erfahrung weiß, dass der Hund besonders hastig frisst und gern alles im Stück verschlingt, bietet am besten sehr kleine oder sehr große Knochen an. Und wer auf Nummer sicher gehen will, behält Bello und seinen Knochen beim Fressen im Auge.