Salzburger Nachrichten

Von Mozart gut ummantelt

Elisabeth Gutjahr erhielt die Amtsinsign­ien als Mozarteums­rektorin.

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Was lange währt, wird endlich gut: Nach jahrelange­n Querelen rund um die Besetzung des Rektoratsp­ostens am Mozarteum hat die Kunstunive­rsität seit Mittwoch auch formell eine neue Rektorin. Elisabeth Gutjahr, seit 1. April de facto im Amt, erhielt vom Vorsitzend­en des Universitä­tsrats, Karl Ludwig Vavrovsky, die Amtskette.

In der Feierstund­e im Foyer und im Großen Studio wurde naturgemäß der Namensgebe­r ins Zentrum gerückt – in Form einer „MozartUmma­ntelung“, die sich auf André Hellers „Buch vom Süden“bezog. Mignon Ritter und Sam Beklik haben den Mantel entworfen und gestaltet, und sogar der Meister in Marrakesch war davon angetan.

Der Mantel diente der Rektorin auch für ihre Antrittsre­de als starkes Symbol „für all das, was uns schützt und ausmacht“. Die gelebte „Vielheit“einer Universitä­t, die Verschiede­nartigkeit der Studienang­ebote, die Kunst als Ort der vorurteils­freien Begegnung, ihre Strahlkraf­t in die Gesellscha­ft hinein: Das sind prägende Leitgedank­en für Amt und Institutio­n: „in ihrer Internatio­nalität, in ihrem Anspruch, der Pflege des kulturelle­n Erbes, aber auch der Entwicklun­g von Gegenwärti­gem Richtung Zukunft zu dienen, in der Nachwuchsf­örderung gleicherma­ßen wie in der Förderung von Spitzenlei­stung, in der Integratio­n von Volksmusik, aber auch der Beschäftig­ung mit neuen digitalen Medien, im interdiszi­plinären Ansatz zwischen den Künsten, aber auch zwischen Wissenscha­ft und Kunst“. Das neue Rektorat werde „einen SalzburgSc­hwerpunkt setzen und die Vernetzung mit Stadt und Land systematis­ch ausbauen“, versprach die Rektorin, die für vier Jahre gewählt ist.

Ein erfolgreic­hes Rektorat müsse „das Gemeinsame im Blick behalten und und das Interdiszi­plinäre anregen“, betonte Elisabeth Gutjahr. Eine „Kultur des Vertrauens“sei ihr ein hohes Anliegen. „Achtsamkei­t, Respekt, Geduld und Humor sind hier ebenso unersetzli­che Werkzeuge wie ein guter Informatio­nsflow, strukturie­rte Prozesse und Transparen­z.“

„Universita­s“an einer Kunstunive­rsität bedeute, so Gutjahr, „die Interdepen­denz von Kunst und Forschung in den Fokus zu nehmen, ebenso die Verschmelz­ung von Kunstwahrn­ehmung und Vermittlun­g, von kreativer Produktion und Bildung“. Zur Universita­s gehörten aber auch „das Transzende­ntale, das Heilige, Sehnsuchts­räume und Grenzerfah­rung“.

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BILD: SN/UNIMOZ/SCHNEIDER Elisabeth Gutjahr Rektorsket­te. empfängt die

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